Rezension

Trifft nicht ganz meinen Geschmack, die Protagonistin und ihre Gedankengänge waren mir irgendwie zu viel.

Waldeskälte -

Waldeskälte
von Martin Krüger

Bewertet mit 2.5 Sternen

Ich habe mich sehr über den Titel "Waldeskälte" von Martin Krüger gefreut, welcher mir vom HarperCollins Verlag als kostenfreies Rezensionsexemplar via Netgalley zur Verfügung gestellt wurde. Vielen herzlichen Dank dafür an dieser Stelle. Natürlich beeinflusst dies meine Meinung zum Werk in keiner Weise.
Bei dem Buch handelt es sich um meinen ersten Thriller aus der Feder dieses Autors, es sprach mich vom Cover und Klappentext her aber schon mal sehr an. 

Der Leser reist in dieser Geschichte in die Schweizer Alpen in das sogenannte Eigerstal, ein kleines Bergdorf. Dort wird plötzlich ein Mädchen vermisst, an dessen Fall Leutnant Valeria Ravelli ermittelt. Dieser Fall gleicht einem Anderen aus der Vergangenheit und Valeria ist sich sicher, dass der Täter ein und derselbe von früher ist und noch unter ihnen in Eigerstal weilt...

Martin Krüger schreibt seinen Thriller aus der allwissenden Perspektive, zumeist in der dritten Person aus Valeria's Sichtweise im Präteritum. So lerne ich die Hauptfigur hier nach und nach näher kennen und tauche gemeinsam mit ihr in den Fall von heute und damals ein, welcher an der ein oder anderen Stelle durchaus spannend ist. Lediglich mit der Protagonistin selbst habe ich so meine Schwierigkeiten. Es fällt mir schwer mich in sie hinein zu versetzen, da sie irgendwie recht blass, unnahbar und auch ein wenig überheblich bleibt bzw. wirkt. Viele ihrer ausführlich geschilderten Gedankengänge führen auch nicht unbedingt dazu, dass meine Sympathie für sie wächst, im Gegenteil, sie langweilen oder nerven mich eher. Bis die Geschichte dann an Fahrt aufnimmt, dauert es leider eine Weile. Aber die Geschehnisse können mich dann doch noch packen und sorgen für ein wenig Nervenkitzel beim Lesen. 

Auch die Atmosphäre kommt hier in der Geschichte gut herüber, sie wirkt regelrecht düster und auch ein wenig deprimierend. Das Setting ist wirklich gut gewählt.

Was mir dann wieder weniger gefällt ist der Schreibstil, der sich ein bisschen zäh und abgehackt anfühlt. In Kombi mit der Hauptfigur kann der coole Schauplatz und das solide Grundszenario leider nicht für sehr viel Lesevergnügen sorgen. 

Somit bekommt "Waldeskälte" leider keine klare Lese- und Kaufempfehlung von mir. Ich vergebe 2,5 Sterne, die ich – sofern nicht anders möglich – aufrunde ***