Rezension

Briefe an die Toten

Love Letters to the Dead
von Ava Dellaira

Bewertet mit 4 Sternen

~~Inhaltsangabe (Quelle: cbt Verlag)
Es beginnt mit einem Brief. Laurel soll für ihren Englischunterricht an eine verstorbene Persönlichkeit schreiben. Sie wählt Kurt Cobain, den Lieblingssänger ihrer Schwester May, die ebenfalls viel zu früh starb. Aus dem ersten Brief wird eine lange Unterhaltung mit toten Berühmtheiten wie Janis Joplin, Amy Winehouse und Heath Ledger. Denn die Toten verstehen Laurel besser als die Lebenden. Laurel erzählt ihnen von der neuen Schule, ihren neuen Freunden und Sky, ihrer großen Liebe. Doch erst, als sie die Wahrheit über sich und ihre Schwester May offenbart, findet sie den Weg zurück ins Leben und kann einen letzten Brief an May schreiben …

Meine Einschätzung:
Hmm, ich weiß gar nicht so recht womit ich anfangen soll. 
Zuallererst sei gesagt, dass das Cover (einer der Gründe, warum ich das Buch lesen wollte) wirklich schön ist  und auch der Klappentext (der zweite Grund) klang sehr vielversprechende.
Zu vielversprechend vielleicht?
Denn es ist Fakt, dass ich so meine Probleme hatte in das Buch rein zu kommen. Der Schreibstil ist sehr einfach gehalten und die Geschichte in Briefform zu erzählen war ungewohnt und machte die Sache nicht unbedingt einfacher.
Auch ertappte ich mich dabei, wie ich mich sehr leicht ablenken ließ und sogar darüber nach dachte zu browsen. Doch ich gebe auch zu, dass es ab der 2. Hälfte deutlich besser wurde und die Geschichte an Fahrt aufnahm. Es wurde regelrecht spannend und ich kam endlich an den Punkt, an dem ich es nicht mehr aus der Hand legen wollte.

Die Handlung selbst weist einige Überraschungen und Enthüllungen auf mit denen man so eigentlich nicht gerechnet hatte und obwohl sich meine Vermutungen bzw Ahnungen bestätigten waren sie doch nicht weniger erschütternd und einiges an Laurels Gefühlen wurde erklärt.
Love Letter to the Dead ist auf den ersten Blick ein Buch über das Verwinden des Todes der geliebten Schwester, doch auf den zweiten Blick erkennt man das so viel mehr dahinter und darin steckt als man dachte.

Bei den Charakteren bin ich zwiegespalten, denn ich mochte sie alle irgendwie und doch kamen mir viele so vor als hätten sie alle "einen an der Klatsche" oder "verstrahlt" - jeder hat sein Päckchen zu tragen und zu überwinden.
Doch am meisten gefiel mir Laurels Entwicklung, wenn sie mir anfangs etwas nervig erschien, so änderte sich dies im Verlauf der Handlung.
Und wen ich gar nicht ab konnte war die Mutter - welche Mutter verlässt die zweite Tochter, um den Tod der ersten Tochter zu betrauern. In meinen Augen war Laurels Mutter egoistisch bis ins Mark ... was mich zu May führt, die mir trotz zahlreicher Erinnerungen von Laurel doch recht blass wirkte. Klar, sie spielte keine Rolle, aber sie war doch immer zu präsent!

Alles in Allem ein schöner Roman bei dem ich einige Startschwierigkeiten hatte, doch danach hat sich das Lesen durch aus gelohnt.

Mein Fazit:
4 Sterne - oft lohnt es sich ein bissl zu quälen und hier hat es sich das.