Rezension

Collegegeschichte mit einiges an Herzschmerz

Suddenly Forbidden - Ella Fields

Suddenly Forbidden
von Ella Fields

Daisy und Quinn kennen sich seit ihrer Kindheit und sind seitdem die besten Freunde. Als Teenager verlieben sie sich. Pläne für die Zukunft sind auch schon gemacht, doch dann muss Daisy wegziehen, weil ihr Vater einen neuen Job in einer anderen Stadt hat. Der Kontakt bricht abt. Zwei Jahre später treffen die beiden sich auf dem College wieder. Das College, was für beide als Paar zu ihren Zukunftsplänen gehört. Doch Quinn hat eine neue Freundin. Es ist niemand anders als Daisys frühere beste Freundin Alexis. Für Daisy bricht eine Welt zusammen. Da aber ein Collegecampus doch eher klein ist, treffen sich die beiden immer wieder. Was bewirken diese Zusammentreffen?

Cover und Schreibstil:

Das Cover ist mir als erstes in den Augen gesprungen. Es sieht wunderschön aus. Ich finde es nur schade, dass der junge Mann auf dem Cover nicht wirklich Quinn darstellt, da er blondes, zerzaustes Haar hat. Auch Daisy wird nicht richtig gut dargestellt. Von ihren zerzausten Haaren fehlt jede Spur. Ein schönes Cover, der aber auch zu einem anderen Buch passen würde. Einen größeren Bezug zu dem Buch hätte ich besser gefunden.

Ich kannte die Autorin bisher nicht, aber der Schreibstil lässt sich leicht lesen. Ich habe gar nicht gemerkt, wie die Seite verflogen sind. Die Wortwahl ist an der einen oder anderen Stelle nicht ganz jugendfrei. Mich stört es nicht, es gibt aber Leser, die bei einer solchen Wortwahl empfindlichen reagieren.

Was mir leider nicht ganz so gut gefallen hat, war der sehr häufig gebrauch des Wortes „Yeah“. Das hat mich wirklich schon sehr gestört. Gefühlt, kam das simple Wort „Ja“ so gut wie nie vor. Wäre aber an sehr vielen Stellen passender gewesen. Da appelliere ich an der Übersetzerin das Buch nicht so extrem zu amerikanisieren. Auch der Gebrauch von „Lunch“ und „Dinner“ kann man im Deutschen durchaus anders machen.

 

Meinung zum Buch:

Es wird vor allem aus Daisys Sicht geschrieben, einige Kapitel sind aber auch aus Quinns Sicht geschrieben, was ich sehr gut finden. So konnte ich als Leserin einen größeren Bezug zu den Charakteren gewinnen. Außerdem gefällt mir sehr gut, dass es zu Anfang recht häufig zwischen Vergangenheit und Gegenwart wechselt. So lernt man als Leser aus erster Hand, wie sich die Liebesgeschichten zwischen Quinn und Daisy entwickelt hat.

Die Geschichte in der Gegenwart spielt im gesamten ersten Semester statt. Dabei gibt es immer mal wieder kleinere Zeitsprünge von 1 – 2 Wochen. Das finde ich gut, denn so wirkt die Handlung nicht gehetzt, es bleibt aber spannend.

Es geht hier nicht, um die klassische Collegeliebe, da sich Quinn und Daisy schon sehr lange kennen und lieben. Ein Stückweit geht es um Liebeskummer und Herzschmerz. Es geht auch darum die „richtigen“ Entscheidungen zu treffen und wiederum mit den Konsequenzen zu leben, wenn die falschen Entscheidungen getroffen wurden. Wer in dem Alter ist oder war, wird sich damit auf die eine oder andere Weise identifizieren können.

Die Geschichte lebt davon, dass es in der Vergangenheit zu Missverständnissen gekommen ist. Das ist ja auch noch in Ordnung. Die Geschichte lebt aber auch davon, dass Entscheidungen getroffen wurden, wie bspw. Quinns Entscheidung mit Alexis zusammenzukommen, die auch die Gegenwart beeinflussen. Das hätte gut vermieden werden können. Sonst passiert im Verlauf der Geschichte nicht viel, was auch aus anderen Geschichten in diesem Genre bekannt ist.

Daisy gefällt mir als Protagonistin grundsätzlich ganz gut. Sie ist nicht das perfekte Mädchen. Sie ist schusselig, hat nach dem Malen immer überall Farbe und ihre Haare sitzen nicht perfekt. Sie ist aber ein herzensguter Mensch, aber auch ein bisschen naiv. Ich hätte an der einen oder anderen Stelle mir gewünscht, dass sie mehr Stärke zeigt. Oftmals lässt sie sich zu sehr von anderen bestimmen.

Quinn gefiel mir im Vergleich zu Daisy nicht ganz so gut. Ja, er ist romantisch und gutaussehend. Aber am Ende ist er doch ein großer Idiot. Sein Verhalten, vor allem Alexis gegenüber finde ich mehr als grenzwertig. Auch dass er anscheinend seine Hormone an vielen Stellen hat entscheiden lassen, ist schwierig. Als Frau kann ich mich vielleicht auch nicht so gut reinversetzen, aber ich finde, das entschuldigt sein Verhalten nicht. Auch wird es sehr schnell eifersüchtig, was er auch zeigt. Darauf hat er überhaupt kein Anspruch und ich finde das gar nicht in Ordnung. Da hätte Daisy empörter reagieren sollen, das passiert aber leider nicht.

Die Nebencharaktere, die hier eine besondere Rolle spielen sind vor allem Alexis, Toby und Pippa. Toby ist Quinns Mitbewohner. Er ist ein bisschen speziell, das geht aber in der Geschichte unter. Am Ende wird das nochmal aufgegriffen. Das ist wohl die Überleitung zum nächsten Buch der Reihe, wo Toby und Pippa die Protagonisten sind. Pippa ist Daisys Mitbewohnerin und die beiden freunden sich recht schnell an. Ich mag Pippa gerne. Sie ist recht auf dem Boden der Tatsachen, realitätsnah, die aber auch schon früh mit keine leichten Lebenssituationen umgehen musste. Außerdem ist sie eine tolle Freundin. Mehr Glück hätte Daisy nicht haben können. Alexis ist hier natürlich die „Böse“. Einerseits hat sie es verdient, anderseits aber nicht. Am Ende kann ich trotzdem ein bisschen Mitleid für sie empfinden.

Alles in allem ist aber eine ganz süße Geschichte, die Ella Fields kreiert hat. Leicht und schnell zu lesen, wobei es trotzdem spannend bleibt.

 

Empfehlung:

Für Leserbegeisterte zu dem Genre New/Young Adult ist das Buch zu empfehlen. Das Rad wird hier natürlich nicht neu erfunden, aber es ist ein gutes Lesevergnügen.

Mich interessiert die Geschichte um Toby und Pippa schon, deswegen werde ich wohl auch das zweite Buch aus der Reihe lesen. „Suddenly Forbidden“ kann man aber ohne Problem als Standalone lesen, da die Geschichte abgeschlossen ist.

 

(Vielen Dank an Netgalley für die Bereitstellung des Rezessionsexemplar.)