Rezension

Reiht sich leider in die romantischen Belanglosigkeiten ein ...

Suddenly Forbidden - Ella Fields

Suddenly Forbidden
von Ella Fields

Bewertet mit 2 Sternen

Klappentext
Ich dachte, er würde für immer zu mir gehören, selbst als wir gezwungen waren uns zu trennen. Wir hätten einander festhalten sollen, aber es ist trotzdem passiert. Schade, dass ich nicht ahnte, dass jemand anderes nur darauf wartete, meinen Platz einzunehmen. Sonst hätte ich niemals losgelassen.Zwei Jahre später sind wir genau dort, wo wir geplant hatten zu sein. Ich habe mein Versprechen gehalten. Er hat es einfach vergessen. Er hat nicht nur jemand neuen gefunden, sondern diese Neue ist meine ehemalige beste Freundin. Und ich beginne das College mit gebrochenem Herzen.Wahrscheinlich sollte jetzt der Part kommen, in dem ich euch erzähle, wie ein anderer toller Typ auftaucht und die Scherben meines Lebens aufsammelt und wieder zusammensetzt. Einer, der mich wieder zum Lachen bringt. Aber das hier ist nicht diese Art von Geschichte. Mein Herz mag gebrochen sein. Aber es weigert sich, ihn nicht mehr zu lieben.

Meine Meinung

Ehrlich gesagt war ich angesichts des Klappentexts skeptisch, ob mir die Geschichte gefallen würde. Dass die ehemals beste Freundin etwas mit dem (Ex-)Freund anfängt … das beschert mir ein echt ungutes Gefühl, weil ich das für ein absolutes No-Go halte. Und dass dann auch noch die Rede davon war, dass es keinen anderen Typen für die Protagonistin geben würde, hat bei mir die Erwartung geweckt, dass die Handlung hauptsächlich daraus bestehen würde, dass sich Daisy quält und in ihrem Selbstmitleid suhlt, bis sie am Ende wieder mit Quinn zusammenkommt. Das wollte ich nicht lesen. Aber die guten Bewertungen haben mich umgestimmt und ich habe der Geschichte doch mal eine Chance gegeben.

Hm. Es war anders, als ich erwartet habe, aber … wirklich vom Hocker gehauen hat mich das Buch jetzt auch nicht. Tatsächlich hat man so etwas schon tausendmal gelesen, wenn man sich öfter im Romance-Genre herumtreibt. Innovativ ist hier leider nichts.

Ich habe damit falsch gelegen, dass sich Daisy die ganze Zeit nur in Selbstmitleid suhlt – sie tut es nur FAST die ganze Zeit. Ich war froh, dass es aber sehr wohl einen anderen Typen gibt, durch den sie zumindest nicht durchgehend in die bedauernswerte Opferrolle gedrängt wird, obgleich sie schnell merkt, dass sie ihn lieber als Freund hätte. Wie das ja so oft in Liebesromanen ist. Dennoch war Callums gelegentliche Anwesenheit ein ziemlicher Lichtblick für mich, die Szenen mit ihm (und Quinns Eifersucht) habe ich sehr genossen.

Weniger genossen habe ich die bedrückende Stimmung, die bei mir oft angekommen ist. Vielleicht liegt das auch einfach an mir selbst, weil ich mit der Ausgangssituation solche Probleme hatte. Dass Alexis auch noch relativ negativ dargestellt wird, obwohl sie ja eigentlich mal Daisys beste Freundin war, hat seinen Teil dazu beigetragen, dass ich mich über ihr Verhalten ziemlich geärgert habe. Andererseits wurde es dadurch definitiv nachvollziehbarer, dass sie Daisy Quinn mehr oder weniger weggenommen hat, weil sie ja offenbar keine wirklich gute Freundin war. Vielleicht hat sich die Autorin es dadurch aber auch ein bisschen zu einfach gemacht, vielleicht wäre das Gegenteil – Alexis als liebenswerte beste Freundin – spannender und interessanter gewesen.
Gerade, weil Alexis schnell als Buhmann dargestellt wird, ist mir dann auch die weitere Entwicklung etwas bitter aufgestoßen:

!!! SPOILER !!!

Die Ausgangssituation nimmt ja quasi schon vorweg, dass Quinn Alexis letztendlich mit Daisy betrügen wird, weil die Gefühle der beiden einfach zu stark sind. Das hätte ich mir echt anders gewünscht, denn egal, wie oft betont wird, dass die beiden damit Mist gebaut haben, sind mir Quinn und Daisy durch die Aktion doch unsympathischer geworden. Quinn hat ohnehin nicht gerade viele Sympathiepunkte gesammelt, indem er etwas mit Alexis angefangen hat (Alexis ist hier schließlich nicht die einzige, die diesen „Verrat“ begangen hat!), aber Daisy müsste wissen, wie sich so ein Verrat anfühlt, und dass sie in Bezug darauf kein Stück besser ist als Alexis … Tja. Das macht einiges für mich kaputt. Da hilft es nicht, dass die Liebe zwischen Daisy und Quinn dauernd als unausweichlich und so unfassbar stark beschrieben wird – das ist keine Entschuldigung, wie Daisy ja sogar selbst sagt. Und diese Argumentation hier: „Ich habe mit ihrem Freund geschlafen.“ – „Er war zuerst deiner.“ (70%) finde ich … krass. Das ist Kindergarten.

!!! SPOILER ENDE !!!

Okay, genug ausgekotzt. Abgesehen von dieser einen Entwicklung, die mir ziemlich missfallen und vieles kaputt gemacht hat, ist die Handlung recht … unspektakulär. Es passiert nichts Weltbewegendes, auch die Dialoge fand ich nicht ... Herzklopfen bescherend genug, von den farblosen Protagonisten ganz zu schweigen. Und dieses ständige "Yeah" ... puh, das ging mir wirklich auf die Nerven. Gibt es das Wort "Ja" überhaupt im Wortschatz der Charaktere?
Ich hoffe, die Folgebände überzeugen mehr: Auf Callums Geschichte freue ich mich sogar schon.

Fazit

Leider für mich nur im Mittelfeld dank einer bitter aufstoßenden Aktion der Protagonisten, deren Farblosigkeit und einer recht unspektakulären Handlung. Schade, aber vielleicht überzeugt ja Callums Geschichte mehr – der Charakter war mein kleines Highlight. 2 Sterne und nur eine bedingte Leseempfehlung – wer sich mit dem Klappentext schwertut, der sollte vielleicht auch die Finger davon lassen.