Rezension

Der Funke sprang leider nicht über

Making Faces
von Amy Harmon

Bewertet mit 3 Sternen

"Making Faces" hat mir vom Klappentext und von der Leseprobe sehr gut gefallen und ich habe mich sehr gefreut, als ich über NetGalley ein Rezensionsexemplar vom Verlag erhalten habe.

Der Anfang der Geschichte hat mir noch gut gefallen, ich hatte eine ungefähre Vorstellung, wohin das Buch laufen könnte und war sehr überrascht, welche Richtung es dann eingeschlagen hat.

Für mich plätscherte die Handlung leider ab einen bestimmten Zeitpunkt nur noch so vor sich hin und ich wusste nicht worauf die Geschichte hinausgehen wollte.  Zwischendurch verlor ich auch ein bisschen den Überblick, da auch die Nebencharaktere stark in den Vordergrund gehoben wurden und auch über deren Leben geschrieben wurde. Die Haupthandlung wurde dadurch so unterbrochen und lief so nebenbei mit.

Der Schreibstil der Autorin hat mir nur mäßig gut gefallen, was aber vor allem an der Erzählperspektive lag.
Auch die oftmals kurz hintereinander einsetzenden Perspektivwechsel der Protagonisten hat mir nicht so gut gefallen. Mehrmals hatte ich Probleme sie den Charakteren zuzuordnen, da nicht sehr offensichtlich war, über wen jetzt gerade gesprochen wurde.

Durch die Erzählperspektive fiel es mir auch schwer einen direkten Bezug zu den Charakteren zu bekommen. Sie waren für mich nicht wirklich greifbar.
Auch die Gefühle zwischen Fern und Ambrose konnten mich nicht überzeugen und auch nicht berühren.
Der Funke wollte hier nicht überspringen.

Die eingebauten Rückblenden in die Vergangenheit zogen das Buch leider auch nur in die Länge und meist erschloss sich mir der Sinn hinter ihnen nicht. Ich hatte meist nicht das Gefühl, dass sie die Handlung voranbringen bzw. sie unterstützen.

Ein weiteres Problem in diesem Buch sind die vielen verschiedenen Themen, die die Autorin versucht hat unterzubringen. Hier ein paar Beispiele um dies zu verdeutlichen: Krankheit, innere vs. äußere Schönheit, Krieg, häusliche Gewalt. Es sind viele sensible Themen dabei, die meiner Meinung nach nicht genügend Raum bekommen haben, um sich richtig zu entfalten

Leider konnte mich das Buch im Gesamten nicht von sich überzeugen, obwohl mir der Anfang noch gut gefallen hat.