Rezension

Die etwas andere Familiengeschichte, hat mir sehr gefallen

Alice, wie Daniel sie sah - Sarah Butler

Alice, wie Daniel sie sah
von Sarah Butler

Bewertet mit 5 Sternen

Der englische Originaltitel "Ten Things I've Learnt about love" trifft es meiner Meinung nach besser als die deutsche Übersetzung. Jedem Kapitel ist eine Liste vorangestellt, in der die Figuren Alice und Daniel im Wechsel unter einem Oberbegriff dazugehörige Dinge aufzählen, wie z. B. "Zehn Dinge, die ich meinem Vater sagen werde" oder "Zehn Arten, wie andere mich beschreiben würden". Dadurch lernt man viel über die beiden Hauptfiguren.

Doch jetzt erstmal zum Inhalt: Der Vater der Schwestern Alice, Cecilia (genannt Cee) und Matilda (genannt Tilly) ist sterbenskrank mit Bauchspeicheldrüsenkrebs bettlägerig zu Hause. Alice war monatelang in der Mongolei, bis sie die Nachricht ihrer Schwestern auf dem Handy bekommt und sofort nach Hause fliegt. Hier muss sie nun mit der neuen Situation, den Konflikten der Schwestern und einem Geheimnis aus der Vergangenheit, das in der Familie totgeschwiegen wurde, klarkommen. Daniel, der Obdachlose, der seine Geschichte parallel zu Alice erzählt, hat damit zu tun. Er versucht nun, mit Alice Kontakt aufzunehmen, doch das erweist sich als schwierig...

Der Erzählstil ist sehr poetisch und toll gelungen. Die Figuren Alice und Daniel erzählen in der Ich-Form abwechselnd ihre Geschichte. Dadurch kommt man den Figuren schnell sehr nahe und leidet mit ihnen mit. Die Geschichte ist sehr tiefgründig und interessant, dabei aber auch sehr unterhaltsam. 

Ich kann das Buch auf jeden Fall weiterempfehlen, besonders für Leute, die philosophische und tiefgründige Bücher und Familiengeschichten mögen. Mir hat es sehr gefallen.