Rezension

✎ Sarah Butler - Alice, wie Daniel sie sah

Alice, wie Daniel sie sah - Sarah Butler

Alice, wie Daniel sie sah
von Sarah Butler

Ich war so, so gespannt auf dieses Buch. Und bin so, so, so enttäuscht ...

Für mich fing das Ganze bereits spannend an, da am Anfang eines jeden Kapitels erstmal "Zehn Dinge" stehen. Ich bin ein Listenmensch, liebe Aufzählungen und mache solche Zehn-Dinge-Listen selbst oft genug in meinem Kopf. Damit hatte mich die Autorin also vorerst direkt gepackt.

Dennoch sprang der Funke irgendwie nicht über. Obwohl es teilweise sehr poetisch zugeht, ich Farben immer in mein Leben integriere, konnte ich mit den vorliegenden nicht so viel anfangen. Es ist eine super Idee, die in meinen Augen unausgereift zu Papier gebracht wurde.

Die Figuren von Alice und Daniel sind süß gezeichnet, aber gerade von Daniel hätte ich gerne so viel mehr erfahren. Alles bleibt an der Oberfläche. Dabei hatte ich besonders bei dieser Geschichte auf ganze viele Emotionen gehofft. Mich jedoch ließ sie oft genug kalt.

Und dann das Ende. Das ist einfach der Knaller. Im negativen Sinne. Die ganze Zeit habe ich auf bestimmte Sachen hingefiebert, hatte Herzklopfen, einen trockenen Mund, wollte zum Schluss hin manchmal gar nicht aufhören mit Lesen ... und dann ist es vorbei. Einfach so. Ohne Vorwarnung.

Nein, das hat mir überhaupt nicht gefallen. Ich kann die Lektüre mit diesem Abgang niemanden empfehlen. Der Leser wird einfach im Regen stehen gelassen.

Für mich hätte das Buch gut und gerne 200 Seiten mehr haben dürfen. Mit Emotionen, Erklärungen, Ausschmückungen - und vor allem einer Vollendung.

©2020

Zitate:

»Warum sollte ich vergessen sein, weil ich nicht mehr zu sehen bin? Ich warte auf dich, für eine Weile, an einem sehr nahen Ort, gleich um die Ecke.« (S. 109)

»Du musst da nichts wissen, Cee. Es ist Tillys Sache. Wir sind allein dazu da, um von der Seitenlinie zu applaudieren, oder?« (S. 268)