Rezension

Leider konnte es mich nicht überzeugen

Alice, wie Daniel sie sah - Sarah Butler

Alice, wie Daniel sie sah
von Sarah Butler

Bewertet mit 3 Sternen

Inhalt:
Das Leben geht oft sehr eigenwillige Wege. Doch wenn man etwas wirklich will, dann sollte man alles daran setzen, sein Ziel zu erreichen. Daniels höchstes Ziel ist, seine Tochter zu finden. Die er nie sah, die ihn nie sah, die nicht einmal ahnt, dass es ihn gibt. Doch es ist nicht leicht. Denn Daniel lebt auf der Straße, hat kein Geld und das macht die Suche zusätzlich schwer. Doch Daniel ist nicht der einzige Sucher. Auch Alice findet nicht so recht ihren Platz im Leben. Reist viel. Doch die Realität zieht sie zurück, an das Sterbebett ihres Vaters. Gerade noch rechtzeitig. Doch auch jetzt fühlt sie sich ausgeschlossen. Und dann fällt ihr auf der Beerdigung ein Mensch auf, der kurz danach vor ihrer Tür steht ...

Meine Meinung:
Es ist leider eins dieser Bücher, die ich nicht greifen kann. Die es mir unglaublich schwer machen, ihnen von Anfang bis zum Ende die Aufmerksamkeit zu schenken, die sie sicherlich verdient haben. Und die mich absolut ratlos zurücklassen mit dem Gefühl, überhaupt nichts verstanden zu haben.

Es gab Momente im Buch, die fand ich wirklich zauberhaft. Momente, in denen man die Kleinigkeiten des Lebens wieder sieht, die einen innehalten lassen, zeigen, dass man so oft nicht sieht. In der täglichen Hektik, dem Stress, vieles als unnütz ansieht. Und mit Daniels Augen sieht man dann doch wieder ein Stück anders, ein Stück klarer. Daniel denkt in Farben, er sieht die ganzen Kleinigkeiten. Er sucht nach den Geschichten hinter den Dingen. Das macht das ganze bedeutungsvoll und lässt einen nachdenken. Es sind zu große Abschnitte, um sie zu zitieren, aber ich mochte Daniels Art mit den Farben zu spielen. Sie waren nicht einfach rot, blau, grün. Nein, es gab Zinnober, Azur, Malve und viele viele andere, deren Namen mir so gar nicht eingefallen wären. Das waren die schönen Seiten. Doch leider waren sie für mich viel zu selten.

Das Buch ist aus der Sicht von Daniel und Alice geschrieben. Mal aus seiner, mal aus ihrer. Und ich hatte wahnsinnige Schwierigkeiten mit dem ständigen Wechsel, weil ich nie wusste, wer wer ist. Weil ich lange Zeit nicht einmal überhaupt wusste, erzählen dort zwei oder einer. Und wer sind sie, was macht sie aus? Es war, als hätte man ein Buch mittendrin aufgeschlagen und angefangen zu lesen. Ohne Vorgeschichte, ohne Erklärung. Erst nach rund 100 Seiten fiel es mir etwas leichter. Einfacher wurde es, als sie sich begegneten. Aber leicht war es nie.

Hier und da brachte es mich zum schmunzeln, zum staunen, zum Innehalten. Meist aber machte es mich ratlos und auch ungehalten. Nichts war für mich greifbar, alles war immer ein bisschen wie in einer Seifenblase. Ich kenne diesen Stil aus 1, 2 anderen Büchern und auch da konnte er mich leider nicht packen. Und so blieb mir letztendlich der Zauber, den bestimmt viele entdecken werden, verborgen. Im Gegensatz zu Daniel konnte ich Alice bis zum Ende nicht sehen. Weder auf meine, noch auf seine Art. Auch wenn ich es mir gewünscht hätte.

Fazit:
Ich kann leider keine Empfehlung für oder gegen das Buch geben. Denn mir verschloss es sich. Die Charaktere, die Geschichte, der Sinn. Es hatte seine schönen Momente, doch die waren selten zwischen all denen, die mich ratlos zurückließen. Nicht wissend, was will mir die Autorin, was wollen mir Daniel und Alice erzählen. So müsst Ihr es wohl selbst entdecken und ich hoffe, Ihr habt mehr Erfolg.