Rezension

Ein Debütroman mit Suchtpotenzial

Elias & Laia - Die Herrschaft der Masken
von Sabaa Tahir

Bewertet mit 5 Sternen

Elias & Laia - Die Herrschaft der Masken von Sabaa Tahir ist am 15. Mai 2015 im Bastei Lübbe (one by Lübbe) erschienen.
Das Buch umfasst 509 Seiten und ist in drei Teile gegliedert.

Die Autorin: (Auskunft laut Buch)
Sabaa Tahir ist in einer Kleinstadt in der Mojave-Wüste ca. 240 Kilometer nördlich von Los Angeles aufgewachsen.
Als Einwandererkind hat sie große Teile ihrer Jugend in dem Gefühl verbracht, ausgestoßen zu sein und fand Trost in Büchern, vor allem in Fantasyromanen.
Nach dem College arbeitete sie in der Auslandsredaktion der Washington Post, wo sie auch die Idee zu Elias & Laia bekam.
Ein Bericht über Frauen im Kashmir, deren Männer von lokalen Militärs entführt worden waren inspirierte sie dazu, ihren ersten Roman zu schreiben.
Ihr Buch handelt davon, was wir für Menschen tun, die wir lieben; vom Wesen des Muts und dem Preis für unser Handeln. Vor allem aber wollte die Autorin von der Hoffnung erzählen.
Sie wollte Figuren erschaffen, die auch in einer gewaltätigen Welt Hoffnung finden, nach Freiheit suchen und sich für die Liebe entscheiden. Egal gegen welche Widerstände.

Inhalt:
Laia stammt aus dem Volk der Kundigen, das von den Martialen, einem römisch anmutenden Volk von Kriegern, unterdrück und terrorisiert wird.
Die Kundigen leben in besonderen Quartieren, dürfen kein Eigentum besitzen und nicht zur Schule gehen - ja nicht einmal lesen lernen.
Sie sind völlig der Willkür des Imperators und seiner Krieger ausgeliefert.
Aber es regt sich Widerstand.

Als Laias Großeltern getötet werden und Darin, ihr Bruder, ins Gefängnis geworfen wird, begibt sich Laia in die Katakomben unter der Stadt um bei den Widerstandskämpern Hilfe zu finden.
Die Rebellen erklären sich bereit Darin zu befreien, aber Laia muss im Gegenzug als Spionin nach Schwarzkliff, einer Art Militärschule der Martialen die auf sehr brutale und unmenschliche Weise ihre Krieger zu Masken - der Elite unter den Kämpfern - ausbildet.
Einer dieser Masken ist Elias, der ungeliebte Sohn der Kommandantin von Schwarzkliff.

Meine Meinung:
Sabaa Tahir hat hier ein sehr beklemmendes und bedrückendes Setting entworfen. Die Härte und Unmenschlichkeit mit der die Krieger ausgebildet werden, diese Gewalt und Brutalität aber auch ihrerseits an den Kundigen ausleben, lässt einen so manches Mal zurückschrecken. Doch die Autorin lässt auch immer wieder einen Hauch von Menschlickeit durchblitzen der Hoffnung gibt.
Das Buch ist sehr spannend geschrieben und die Geschichte hatte mich sofort gepackt und es gab keine Zeile die ich missen wollte.
Mit Elias und Laia (und auch Helena) hat die Autorin Protagonisten geschaffen die mit ihren Ängsten und Zweifeln, aber auch mit ihrer Menschlichkeit und Stärke sehr lebendig und symphatisch rüberkommen.
Natürlich spielen auch romantische Gefühle eine Rolle, allerdings nur eine kleine und auf sehr unaufdringliche Art, die gut zur Geschichte passt.

Am Ende des Buches bleibt der Leser mit einigen Fragen zurück wie z.B. wer ist Köchin wirklich? Wer war der Verräter unter den Rebellen der Laias Eltern verraten hat?
Es bleibt also auch über das Ende hinaus spannend und ich hoffe, dass die Fortsetzung nicht allzu lange auf sich warten lässt.
Für mich ist Elias & Laia mein bisheriges Highlight der Jugendromane 2015 und ich vergebe 5 von 5 Sterne.

Hier noch ein Zitat aus dem Buch, das mir sehr gut gefallen hat:
Es gibt zwei Arten von Schuld. Die Schuld, die eine Last ist, und die, die dir ein Ziel schenkt.