Rezension

Ein gestohlener Schritt

Drei Schritte zu dir
von Rachael Lippincott Mikki Daughtry Tobias Iaconis

Bewertet mit 5 Sternen

Das Leben spielt nicht fair. Stella hat ihren Alltag perfekt organisiert. Eine kurz- und eine langfristige To-do-Liste, die regelmäßig abgearbeitet werden, bringt sich in alles ein, was sie bewältigen kann und hat sogar die Klassenfahrt nach Mexiko organisiert, doch obwohl sie penibel auf sich achtet, regelmäßig ihre Medikamente nimmt und jede Anweisung des Arztes befolgt, macht ihr ihr Körper immer wieder einen Strich durch die Rechnung. Stella hat Mukoviszidose und ohne Lungentransplantation wird sie den Teufelskreis nicht durchbrechen können. Doch ihr jetziger Aufenthalt im Krankenhaus wird ihr Leben für immer verändern. Sie trifft auf Will, der sich mit seiner Krankheit nicht abfinden kann und so viel aus dem Leben herausholen will, wie nur möglich ist, ohne Rücksicht auf Verluste.

Ein atemberaubendes Buch! Herzzerreißend, romantisch, komisch, traurig, voller Lebensmut und Kraft – man geht als Leser durch sämtliche Gefühle. Mal aus Sicht der vernünftigen, zielgerichteten Stella, mal aus Sicht des rebellischen, impulsiven Wills liest man hier nicht nur über Freundschaft und eine überwältigende Liebe, sondern auch über das Leben mit einer tödlichen Krankheit. Von Mukoviszidose wusste ich vor diesem Buch nicht viel. Erschütternd wie wenig bei unseren heutigen medizinischen Errungenschaften immer noch bei dieser Krankheit getan werden kann. Die beiden völlig unterschiedlichen Charaktere und ihre gegensätzliche Art mit der Krankheit zu leben, lässt den Leser hautnah erleben wie viel den Betroffenen genommen wird, aber auch wie sie ihr Leben trotzdem erfüllt gestalten können.

Mukoviszidose ist hier wie ein weiterer Protagonist, der den anderen in die Quere kommt, sie auf Abwege bringt, aber auch verbindet.

Mitreißend geschrieben mit Charakteren, die sofort das Herz des Lesers erobern. Man weint, man lacht, man hofft und schöpft unendlich viel Kraft. Nicht aus der Hand zu legen!