Rezension

Eine Geschichte die unheimlich bewegt, aber auch zum nachdenken bringt

Drei Schritte zu dir
von Rachael Lippincott Mikki Daughtry Tobias Iaconis

Bewertet mit 4 Sternen

Von “Drei Schritte zu dir ” hab ich mir unheimlich viel erhofft. Ein Roman, mit einer Thematik die so wichtig erscheint. So wichtig ist.
Meine Erwartungen waren extrem hoch. Vielleicht zu hoch. Ich weiß es nicht.
Denn bis ich mich vollends in die Geschichte fallen lassen konnte, verging kostbare Zeit.
Aber manchmal braucht es Zeit. Damit man die Entwicklung, die Message dahinter spüren kann.
Denn etwas so großes muss sich erst entfalten, damit man es mit all seinen Sinnen, mit dem ganzen Herzen aufnehmen kann.

Den Schreibstil empfand ich als sehr angenehm. Leicht verständlich, sanft und einnehmend.
Man betritt diese Story und lernt Stella und Will kennen.
Dabei erfährt man auch von beiden die Perspektiven. Was mir unglaublich gut gefallen hat. Stella ist sehr tiefgründig ausgearbeitet, bei Will hätte es dagegen noch etwas tiefer sein können. Beide sind durch und durch authentisch und verstehen es mitzureißen.
Diese zwei Charaktere, die so unterschiedlich wie nur irgendwas sein können .
Zwei Herzen , die im gleichen Takt schlagen.
Stella, die Will verändert und für einen Umbruch bei ihm sorgt. Will , der plötzlich sein Leben anders betrachtet und etwas länger und mehr darüber nachdenkt.
Ein Blick und die ganze Kraft und Intensität der Anziehung entfaltet sich und schließt sie in eine sichere Blase ein.
Eine Berührung , nicht gestattet und das wo gerade diese Art der Nähe so wichtig ist.
Stella und Will betreten einen Abschnitt in ihrem Leben, den sie nie für möglich gehalten hätten und doch , es hält sie am Leben. Es lässt sie wachsen.
Doch sind diese Hoffnungen und Träume , die sie hegen, nicht schon von vornherein zum scheitern verurteilt oder gibt es vielleicht Wunder?

Stella ist eine unheimlich tolle Protagonistin, die ich sofort ins Herz geschlossen habe.
Sie hat Angst, sie leidet, ein Umstand der mich mental sofort ergriffen hat.
Ich habe Stella für ihre Art bewundert.
Wie und was sie beschäftigte , womit sie sich auseinandersetzte. In welche Richtungen ihre Ängste gingen, sagt so viel über sie als Mensch aus.
Das ist ein Aspekt in diesem Roman, der mich wirklich ergriffen hat.
Ich lernte diese Story kennen und hatte lange Zeit das Gefühl, ich komme nicht voran. Die Emotionen drangen einfach nicht zu mir durch und doch gab es Momente für mich, die mich schmunzeln ließen. Gerade weil ich die Dialoge zwischen Will und Stella so unglaublich toll und erfrischend empfand.
Doch nicht nur diese beiden Menschen machen diese Geschichte aus. Ein sehr wichtiger Protagonist ist Poe. Und ich mochte ihn so wahnsinnig gern. Er machte es lebendiger und greifbarer für mich.
Ich litt, ich fühlte und wurde langsam zu einem Teil von dem Ganzen.

Die Thematik ist sehr wichtig . Bisher hab ich nie darüber nachgedacht. Ein Umstand , der doch etwas auslöst.
Stellas und Wills Geschichte ist herzzerreißend und so unglaublich traurig. Aber auch wahnsinnig schön.
Ein Roman der nicht laut und wirbelnd daherkommt.
Ein Roman , der sanft und leise , wie der Wind weht und so vieles an feinen Nuancen mitbringt.

Ich empfand die Handlung als sehr abwechslungsreich. Auch wenn es mir am Anfang zu lange gedauert hat, bis ich die Entwicklung wahrnehmen konnte.
Dafür glänzt die Story ab der Mitte mit Entwicklung, Emotionalität und Ausdruckskraft.
Es gab vieles , das mich so bewegt hat und das ich nicht habe kommen sehen.
Es gab Momente, die mir buchstäblich das Herz zerrissen haben.
Tränen kamen keine, aber es hat mich in einen Abgrund gezogen. Ich wollte immer mehr von allem.
Der Abschluss hat mir insgesamt sehr gut gefallen.
Traurig und doch auch voller Hoffnung.

Eine Story die aufzeigt, wie wertvoll das Leben und Vertrauen ist.
Das es nie vorbei ist und man keinen einzigen Tag im Leben, den Mut verlieren darf.
Eine Geschichte die unheimlich bewegt, aber auch zum nachdenken bringt.
Es ist romantisch, da gerade die zwischenmenschlichen Aspekte sehr im Vordergrund stehen. Ich persönlich hätte mir gern noch mehr Tiefe beim medizinischen Bereich gewünscht.
Doch trotz dieser kleinen Schwächen konnte es mich letztendlich vollkommen abholen und mitreißen.

Fazit:
“Drei Schritte zu dir ” ist sanft, traurig und doch auch so unglaublich schön und voller Momente die Hoffnung schenken.
Eine Story die weniger mit Tempo , als vielmehr mit Entwicklung und Ausdruckskraft punktet.
Stella ist eine wunderbare Protagonistin, die mir sehr ans Herz ging.
Obwohl meine Erwartungen sehr hoch waren, konnte es mich letztendlich trotz kleinerer Schwächen vollkommen abholen und mitreißen.