Rezension

Ein paar Seiten mehr wären schön gewesen

Mondprinzessin - Ava Reed

Mondprinzessin
von Ava Reed

Bewertet mit 4 Sternen

Ihren Geburtstag möchte Lynn am liebsten aus dem Kalender streichen, denn es ist ein Tag, der sie jedes Jahr aufs neue in die Knie zwingt und an dem sie sich fragt, wer sie eigentlich ist und warum niemand da ist, der sich wirklich für sie interessiert und dem sie wichtig ist. In dem Heim, in dem sie lebt, zieht sie jeden Tag aufs neue ein Schutzschild hoch, um nicht verletzt zu werden.
Doch jetzt sind es nur noch dreihundertfünfundsechzig Tage, bis sie achtzehn ist und somit endlich frei. Doch in der Nacht zu ihrem Geburtstag passierten merkwürdige Dinge. Ihr Arm beginnt plötzlich zu leuchten und es zeichnet sich ein Sternenbild auf dem Unterarm ab.
Lynn versucht alles, um es zu verstecken. Als sie jedoch von zwei Männern angegriffen wird und sich in einer kleinen Sackgasse verstecken muss, beginnt plötzlich ihr ganzer Körper zu leuchten und ihr Leben wird von einem Moment auf den anderen auf den Kopf gestellt.
Im letzten Moment kommt ihr Juri zur Hilfe. Er erzählt Ihr, dass sie eine Mondprinzessin ist und als Kind entführt wurde. Obwohl Lynn zweifelt, folgt sie dem Krieger in eine andere Welt.

Ich liebe Romantasy-Geschichten sehr und das schöne Cover und der Klappentext haben mich neugierig auf das Buch gemacht.
Es dauerte auch nicht lange, bis ich in die Handlung eingetaucht war, denn der Schreibstil der Autorin ist sehr leicht und flüssig. Die Seiten flogen nur so dahin und ehe ich mich versah, war ich schon am Ende des Buches angekommen.
Besonders die Überschriften der einzelnen Kapitel fand ich wunderschön und sehr passend.

Zitat:
„Wenn wir glauben, unwichtig oder gewöhnlich zu sein,
dann sind wir es – egal, ob es stimmt oder nicht.
Letztendlich liegt es an uns und nicht an der Welt.

Wie Fans von Romantasy wissen, kann das Rad nicht neu erfunden werden. Geschichten von Jugendlichen, die in einem Heim aufwachsen und bei denen mit siebzehn oder achtzehn Jahren die Kräfte erwachen gibt es viele. Es kommt also immer darauf an, wie gut die Geschichte erzählt wird und womit sie sich von der Masse abheben.

Wir verfolgen die Handlung überwiegend aus der Sicht von Lynn und Juri und so fiel es mir nicht schwer, ihre Gedanken und Gefühle nachzuvollziehen.
Lynn ist eine starke und mutige Protagonistin, die nicht auf den Mund gefallen ist. Das Leben im Heim war nicht einfach und ihr einziger Freund ist ihr Trainer Jim, aus dem kleinen Sportstudio. Bei ihm hat sie Unterricht im Kampfsport Bo Jutsu. (Dabei habe ich mich schon gefragt, wer den Einzelunterricht bezahlt).
Lynn war mir sehr sympathisch, allerdings empfand ich sie teilweise als etwas zu perfekt. So schafft sie es zum Beispiel, gleich gegen zwei ausgebildete Krieger im Kampf zu bestehen.
Der Mondkrieger Juri hat die Mondprinzessin nach Hause gebracht und ist ihr persönlicher Leibwächter. Schnell spürt man, dass sich zwischen den beiden Gefühle entwickeln, doch Lynn soll einen der drei Prinzen, die im heiratsfähigen Alter sind, heiraten.
Mein absoluter Lieblingsprotagonist war jedoch Tea. Tea ist ein Schutzgeist und der tierische Begleiter von Lynn. Ich habe den kleinen Waschbären einfach geliebt und ihre frechen Sprüche lockerten die Handlung sehr schön auf.
Aber auch alle anderen Nebencharaktere wurden sehr lebendig und authentisch gestaltet und fügten sich gut in die Geschichte ein.
Zwischendurch gab es ein paar Längen und etwas mehr Action wäre schön gewesen.
Mit 252 Seiten ist die Story auch nicht besonders lang.
Ein paar Seiten mehr, hätten der Handlung sicher gutgetan.
Am Ende blieb ich mit offenem Mund zurück, denn so ein Ende habe ich nicht erwartet. Ich bin gespannt auf die Fortsetzung.

Auch, wenn es ist noch Luft nach oben gibt, finde ich, das „Mondprinzessin“ eine gelungene Geschichte, voller Magie, Liebe und mit ein paar witzigen Dialogen ist.
Von mir gibt es dafür 4 Sterne und eine Leseempfehlung für alle Romantasy-Fans.