Rezension

Eine Geschichte mit Potenzial aber leider nicht außergewöhnlich..

Das Mädchen aus Feuer und Sturm - Renée Ahdieh

Das Mädchen aus Feuer und Sturm
von Renee Ahdieh

Bewertet mit 3 Sternen

Inhalt:
„Vielleicht ist meine Art Stärke nicht dieselbe wie eure. Vielleicht ist meine Art Stärke leicht wie eine Feder.“ So tödlich wie eine Idee. (S. 185)

Mariko ist ein kluges und erfinderisches Mädchen. Um den Einfluss Ihres Vaters, einem mächtigen Samurai, zu festigen, soll sie einen der Söhne des Kaisers heiraten. Mariko ergibt sich in ihr Schicksal und entkommt nur knapp einem Angriff auf ihr Leben. Auf sich allein gestellt, beschließt sie, herauszufinden wer ihr nach dem Leben trachtet und begibt sich, als Junge verkleidet, auf die Suche nach der Wahrheit.

Meinung:
Vorweg muss ich erst einmal sagen, dass ich mit falschen Erwartungen an das Buch herangegangen bin. Ich weiß nicht wieso, aber ich bin bei der Geschichte davon ausgegangen, dass Mariko in der Kampfkunst der Samurai ausgebildet wurde und dies dann aufgibt, um den Sohn des Kaisers zu heiraten. Dies ist aber nicht der Fall und Mariko ist definitiv körperlich nicht zum Kämpfen ausgebildet worden. Dadurch verlief die Geschichte natürlich vollkommen anders, als ich zunächst erwartet hatte und ich musste meine Erwartungen dementsprechend anpassen.

Viele der Protagonisten blieben für mich eher blass und ihre Beweggründe sind für mich leider unklar geblieben.
Mariko ist klug und erfinderisch, was ihr an körperlicher Stärke fehlt, macht Sie mit Ideenreichtum und ihrem Verstand wett. In großen Teilen des Buchs bleibt einem Mariko eher fremd und ich konnte keine so richtige Beziehung zu ihr aufbauen, allerdings ist sie insgesamt eine ganz angenehme Protagonistin.
In dem Buch werden Kapitel aus der Sicht verschiedener Protagonisten erzählt, darunter Marikos Zwillingsbruder, der Kaiser und einige andere. Nicht immer haben diese Sichtwechsel dazu beigetragen mir die Geschichte oder Protagonisten näher zu bringen, sondern haben auch dazu geführt, dass vieles noch unklarer oder verworrener wurde. Vermutlich war dies auch das Ziel, damit die Geschichte bis zum Ende spannend blieb, aber leider wurde kaum irgendetwas am Ende aufgeklärt.

Das Buch hat mich trotzdem unterhalten, aber leider hatte die Geschichte viel mehr Potenzial, als letztendlich ausgeschöpft wurde. Vielleicht liegt dies daran, dass dies der erste Teil ist und noch ein weiterer folgt. Die Geschichte beginnt auch zunächst ziemlich langsam und in den ersten 2/3 des Buches plätschert diese so vor sich hin. Im letzten Drittel überschlagen sich plötzlich die Ereignisse, sodass ich über vieles sehr verwirrt war. Plötzlich ist Mariko verliebt, es gibt Kämpfe, dies und das passiert, dann ist das Buch plötzlich zu Ende und ich sehr verwirrt. Im letzten Teil gab es auch einfach unglaublich viele kitschige und unglaubwürdige Szenen, sodass ich das Buch nicht mehr wirklich ernst nehmen konnte. Das Ende ist natürlich relativ offen, damit der zweite Teil dort anknüpfen kann. 

Fazit:
Insgesamt hat mich das Buch verwirrt. Es waren einige magische Elemente in dieser Geschichte involviert, die nicht wirklich erklärt wurden und mich ratlos zurückließen. Manchmal war mir nicht ganz klar, ob diese magischen Dinge jetzt tatsächlich passieren oder das einfach nur Metaphern für irgendwelche banalen „alltäglichen“ Dinge waren. Die Geschichte hat mich auch etwas unbeeindruckt zurückgelassen und wird wohl keinen so bleibenden Eindruck hinterlassen. Es gibt einfach schon zu viele Geschichten in dieser Form und bei dieser haben weder die Protagonisten noch irgendwelche Elemente der Geschichte so herausgestochen, dass ich mich lange an sie erinnern werde. Sogar diese Rezension zu schreiben, fällt mir schwer, weil mir diese Geschichte einfach nicht wirklich etwas gegeben hat, worüber ich schreiben könnte. Sie war einfach irgendwie beliebig und blass.