Rezension

Eine ungewöhnliche Freundschaft in poetischen Worten

Offene See
von Benjamin Myers

Bewertet mit 4.5 Sternen

„Offene See“ ist ein ruhiger und poetischer Roman des Autors und Journalisten Benjamin Myers.

Die Zukunft des 16-jährigen Robert Appleyard bringt für ihn nichts Neues. Er wird wie sein Vater und sein Großvater in der Kohlegrube arbeiten. Aber bevor er damit beginnt im Dunklen unter Tage zu arbeiten, möchte er an das Meer und die offene See erleben. Er nimmt sich eine Auszeit und trifft in einem heruntergekommenen Cottage auf Dulcie Piper. Dulcie ist wesentlich älter als Robert, hat viel mehr Lebenserfahrung und führt ein komplett anders Leben als Robert und seine Familie. Die beiden nähern sich an und es entsteht eine wunderbare Freundschaft.

Die Handlung des Romans ist schnell erzählt und sehr ruhig. Ebenso der Schreibstil, das Buch ist nicht spannend, es sind die leisen Töne, die poetisch gewählten Worte, die langsam entstehende ungewöhnliche Beziehung zwischen den Protagonisten, die fesselt und mich in ihren Bann gezogen hat.

Sowohl Robert als auch Lucie wirken lebendig und authentisch. Lucie und ihre Lebensweise ist unkonventionell und steht im krassen Gegensatz zu dem, was Robert aus seinem Elternhaus kennt. Es ist faszinierend welche Dynamik zwischen den beiden entsteht und einfach wunderschön zu lesen, wie sie sich langsam aneinander annähern und voneinander profitieren.

Mich hat das Buch gut unterhalten und ich kann es für ruhige Lesestunden nur empfehlen.

Kommentare

FIRIEL kommentierte am 12. November 2020 um 20:28

Lucie? Du meinst bestimmt Dulcie...