Rezension

Einfach.Liebe.

Einfach. Liebe - Tammara Webber

Einfach. Liebe
von Tammara Webber

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt:

Als Kennedy Jaqueline nach drei Jahren Beziehung einfach so abserviert, ist Jaqueline am Boden zerstört. Wegen ihm hat sie ihren Wunsch, an einer Musikhochschule zu studieren, aufgegeben, und ist stattdessen mit ihm an die gleiche Uni gegangen. Als ihre beste Freundin Erin sie schließlich dazu überredet, mit ihr auf eine Party zu gehen, ahnt Jaqueline nicht, dass sie kurz darauf beinahe vergewaltigt wird. Allerdings ahnt sie auch nicht, dass sie von dem unverschämt gut aussehenden und stillen Lucas gerettet wird und bald zwischen ihm und ihrem Tutor Landon, den sie bisher nur per E-Mail kennt, hin- und hergerissen sein wird…

Meine Meinung:

Gerade nach dem Cover hatte ich mit einer ziemlich klischeehaften und auch kitschigen Liebesgeschichte gerechnet und bei weitem nicht mit so vielen Gefühlen gerechnet. Denn Tammara Webber ist es aufgrund ihres tollen Schreibstils und detaillierten Beschreibungen schon nach wenigen Seiten gelungen, mich in die Geschichte reinzuziehen. Jaqueline, von Kennedy Jackie genannt, kam mir zwar anfangs reichlich naiv und unbedarft vor, aber mit der Zeit lernt man sie besser kennen und merkt, dass sie deutlich mehr aushalten kann, als man ihr zutrauen würde. Im krassen Gegensatz hierzu steht ihre beste Freundin, die zugegebenermaßen stellenweise schon relativ klischeehaft dargestellt wurde. Sie ist beliebt, quirlig und meistens auch viel zu aufgedreht, aber auch irgendwie total sympathisch, wie sie immer zu Jackie steht.

Denn hier kommt der größte Kritikpunkt: Während beispielsweise Lucas und Erin nach Jaquelines fast Vergewaltigung durch Buck fest hinter ihr stehen, gibt es manche, die dies nicht wahrhaben bzw. es vertuschen wollen, um das Ansehen ihrer Studentenverbindung zu wahren. Klar, so was gibt es wahrscheinlich schon, aber ich finde, dass es schon eine etwas falsche Botschaft rüberbringt, so nach dem Motto, es wird schwer für euch sein, andere dazu zu bringen, euch zu glauben usw.. Und das, obwohl es sich hier um ein Buch für Jugendliche und junge Erwachsene handelt. Außerdem hat es mir nicht so gefallen, dass Jaqueline sich bewusst mit einem Tutor einlässt bzw. diesen noch nicht mal zur Rede stellt deshalb (was genau ich meine, werdet ihr beim Lesen des Buches erfahren).

Des Weiteren fand ich die Handlung manchmal etwas langatmig und teilweise auch leicht öde. Oft liest man nur von Gesprächen zwischen Erin, einer anderen Studentin oder einem anderen Student und Jackie, die jedoch nicht sehr interessant waren.

Wirklich gut gefallen hingegen hat mir die Liebesgeschichte zwischen Lucas und Jaqueline. Mit Lucas hat die Autorin einen wirklich tollen männlichen Protagonisten geschaffen, stark, zugleich aber auch verletzlich. Und hinter seinem zweiten Geheimnis versteckt sich eine schockierende, jedoch ebenso gut ausgesuchte Geschichte, die mich sehr in ihren Bann gezogen hat.

Fazit:

Nicht perfekt, aber definitiv lesenswert! Tammara Webber hat in „Einfach-Liebe“ interessante  Charaktere geschaffen und verzaubert mit einer Liebesgeschichte mit ganz viel Gefühl. Und alleine den Titel finde ich schon klasse. Ich kann euch das Buch also nur empfehlen und vergebe 4 von 5 Punkten.