Rezension

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ganz gut... aber mehr nicht

Shadow Falls Camp 01. Geboren um Mitternacht - C. C. Hunter

Shadow Falls Camp 01. Geboren um Mitternacht
von C. C. Hunter

Bewertet mit 3 Sternen

„Geboren um Mitternacht“ bildet den Auftakt zur Reihe um das „Shadow Falls Camp“.

Zuerst lernen wir die Protagonistin Kylie in ihrem recht schwierigen Lebensumfeld kennen.
Sie ist vordergründig ein typischer Teenager, auf der anderen Seite haftet ihr etwas mysteriöses an. Auf Grund dieser „atypischen Symptome“ landet sie im Camp, wo noch weitere, sehr facettenreiche Charaktere hinzukommen. Alle sind auf ihre Art besonders, und es ist interessant und unterhaltsam über sie zu lesen. Zudem legen viele im Verlauf des Romans an Tiefe zu, was mir sehr gut gefallen hat.
Einziger Knackpunkt an den Figuren ist, dass der Klappentext leider schon so viel verrät, dass man nicht mehr großartig rätseln kann, was sich genau hinter den einzelnen Charakteren verbirgt. Das fand ich sehr schade, denn jede Figur hätte es verdient entdeckt zu werden…. Da dies so kaum möglich war, blieben mir einige Charaktere leider nur schwer im Gedächtnis und ich verwechselte sie sogar manchmal. Mit zunehmender Seitenzahl besserte sich dies, aber es hinterlies trotzdem einen kleinen, nicht so guten Nachgeschmack.
Trotzdem hatte ich es hier mit einem Buch zu tun, welches ich gerne gelesen habe. Es hatte einen angenehmen Textfluss, und der Sprachgebrauch ist dem Alter entsprechend etwas lockerer. Neben den rein erzählenden Teilen findet man auch ernstere, romantisch angehauchte und lustige Passagen, wobei ich Letztere recht originell fand.
Ein ganz klein wenig störend fand ich nur zwei Sachen: zum Einen das hin und her in Beziehungsdingen. Hier kommt der Jugendbuchcharakter zum Ausdruck, denn Teenager sind nunmal manchmal nicht die Entscheidungsfreudigsten. Besonders dann nicht, wenn die Hormone verrückt spielen. Von daher waren diese Stellen für mich letztlich glaubhaft und nachvollziehbar, auch wenn sie mir manchmal ein Augenrollen entlockten.
Etwas anders sah es bei Kylies Verleugnung ihrer paranormalen Fähigkeiten aus. Hier konnte ich irgendwann nicht mehr nachvollziehen, dass sie fast bis zum Schluss zwanghaft glauben wollte, dass sie „normal“, bzw. zumindest „nicht paranormal veranlagt“ wäre. Auch das könnte man jetzt mit ihrem ansonsten schon genug verkorksten Leben begründen. Trotzdem hätte ich mir hier eine frühere Erkenntnis gewünscht (wie einige Charaktere des Buches im übrigen auch…)

Insgesamt ein gut zu lesendes Buch, das neben alt bekannten auch mit frischen Ideen aufwarten kann. Vorwiegende Zielgruppe ist hier jedoch der jugendliche Leser, da es sehr viel um Teenagerprobleme geht. Der Showdown am Ende, bei dem so manche Frage aufgeworfen wurde, lässt auf eine spannende Fortsetzung hoffen.