Rezension

Gelungener Italo-Thriller

In der Finsternis - Sandrone Dazieri

In der Finsternis
von Sandrone Dazieri

~~Inhalt
Die Polizistin Colomba Caselli ist eigentlich beurlaubt, als sie von ihrem Vorgesetzen Rovere an einen Tatort gerufen wird. Nach einem Familienausflug wird ein kleiner Junge vermisst. Rovere bittet Colomba darum Dante Torre aufzusuchen. Dante ist mit sechs Jahren entführt und in einem Silo gefangen gehalten worden. Der Täter, der sich von ihm "Vater" nennen lies, hat ihn jahrelang misshandelt und so ist nicht verwunderlich, dass Dante psychisch und physisch gezeichnet ist. Aber er hat auch eine besondere Fähigkeit, die ihm erlaubt Menschen zu "lesen". Dante ist sicher, dass der "Vater" den vermissten Jungen entführt hat, da von ihm sämtliche Spur fehlt. Einzig Colomba glaubt ihm. Beide werden je näher sie der Auflösung kommen von Jägern zu Gejagten.

Meine Meinung
Sandrone Dazieri ist unter anderem Drehbuchschreiber, was man dem Schreibstil des Autors auch ein wenig anmerkt. Viele Szenen konnte ich mir bildlich vorstellen und das Kopfkino war dadurch sehr aktiv.

Mit Colomba und Dante schickt er ein ungewöhnliches Ermittler-Team ins Rennen. Beide haben ein Trauma zu verarbeiten, welches sie jedoch ihr Leben lang begleiten wird. Was Colomba erlebt hat und zu einer Beurlaubung führte, wird zunächst nicht verraten, aber die Erlebnisse von Dante dafür umso mehr offen gelegt. Ich fand seine Figur sehr interessant, gerade auch wegen seiner Fähigkeit Menschen lesen zu können und schon mit wenigen kleinen Details eine Verbindung herstellen zu können. Gleichzeitig hat er jedoch auch etwas liebenswertes an sich und man leidet mit ihm mit, wenn es ihm nicht gut, weil die Ermittlungen viele Erinnerungen in ihm wach rufen, die er lieber verdrängen würde. Bei Colomba hatte ich jedoch so meine Schwierigkeiten. Sie blieb mir bis zum Ende fern und war auch auf Grund ihrer toughen Art nicht wirklich sympathisch.

"In der Finsternis" ist zwar spannend, hat mich jedoch nicht durchgehend an das Geschehen fesseln können. Insbesondere im Mittelteil gab es einige Längen, die das Lesen erschwerten. Auch die Vielzahl an Verschwörungstheorien, waren für meinen Geschmack ein paar zu viel. Das Ende hat mich jedoch mitgerissen, auch weil es mit einer überraschenden Auflösung aufwartet.

Fazit
"In der Finsternis" ist ein guter Thriller, der besonders Lesern gefallen sollte, die außergewöhnliche Ermittler mögen. Spannung und gute Unterhaltung bieten die vielen Wendungen und das überraschende Ende. Ich vergebe eine eingeschränkte Leseempfehlung, da es trotz allem ein paar Längen gab.