Rezension

Gelungenes Romantasy mit einer starken Geschichte und Protagonistin

Splitter aus Silber und Eis
von Laura Cardea

INHALT

Veris wusste schon immer wie ihr Schicksal aussieht. Als wunderschöne Prinzessin des Frühlings muss sie in das Reich des Winters um dessen Prinz zu stoppen. Denn seine Splitter verwandeln die Leute zu bösartigen Kriminillen.

CHARAKTERE

Anfangs hatte ich meine Schwierigkeiten um so richtig mit Veris warm zu werden. Beinahe minütlich schien sie ihre Meinung über sich selbst zu ändern und von einer mutwilligen Kämpferin zu einer niedergeschlagenen Verliererin zu werden. Ab der Hälfte des Buches kam jedoch die positive Wendung. Aus dem unentschlossenen, zerbrechlichen Prinzesschen aus der Frühlingswelt wurde eine starke Kämpferin, der es zwar noch an Erfahrung mangelte, aber nicht an Siegeswillen. Mit der Zeit konnte sie mich als Leserin voll und ganz von sich überzeugen und ihre Intelligenz kann man nicht mehr verleugnen. Ihr Mut und ihre Zielstrebigkeit haben das Buch wirklich aufgebessert und den Plot noch interessanter gestaltet.
Nevan ist der typische Fantasy Badboy, der eigentlich ein gutes Herz hat, aber aufgrund von Umständen dieses nicht immer zeigen kann. Immer mal wieder schimmerte etwas von seiner "liebevollen" Art hindurch, jedoch blieb seine Maske größtenteils solide. Was an seinem Charakter faszinierend ist, ist seine Rationalität die er anwendet um Entscheidungen für sein Reich zu treffen. Er ist ein Herrscher, der wirklich wie gemacht für seine Position ist. Sein strategisches Denken zusammen mit der Güte von Veris geben eine perfekte Mischung für eine Regierung ab.
Was mich ein wenig gestört hat ist das Altersverhältnis. Nevan ist zwar für eine Fae noch recht jung, dennoch ist er sogar in Menschen Jahre umgerechnet immer noch einiges zu alt für Veris. Deswegen finde ich die romantische Beziehung zwischen den Beiden nur teilweise vertretbar. Mir ist bewusst, dass dieses Thema im Genre Romantasy/Fantasy schon recht normalisiert wurde, dennoch fände ich es passender, wenn hier das Alter auf einen geringeren Abstand reduziert werden würde.

HANDLUNG

Man kommt schnell in die Welt von "Splitter- aus Silber und Eis" hinein, da sie anfangs recht simpel erscheint und die Basis auch schon aus vielen anderen Romantasy Büchern bekannt ist. Mit der Zeit entwickelt sich aus diesem Standard dann aber tatsächlich noch eine Welt, die faszinierend ist und auch mehrere Besonderheiten verbirgt. Trotzdem bleibt sie immer recht unkompliziert, sodass man den Überblick mühelos behalten kann.
Besonders gut hat mir gefallen, dass auch in diesem Buch mehrere Prüfungen wieder eine Rolle gespielt haben. Man konnte somit selber toll mit rätseln und sich noch mehr auf das Abenteuer einlassen.
Außerdem zeigt dieses Buch auch, dass wir nicht immer von vorneherein wissen können, wer der wirkliche Feind ist. Die Vorurteile sollten wir sein lassen und auch einmal unter die Oberfläche schauen, um die wirkliche Wurzel des Problems anzugreifen.
Auch wenn ich das Buch wirklich mochte, muss ich dennoch sagen, dass es einfach extrem an das erste Buch der "Das Reich der sieben Höfe"- Reihe erinnert. Diese Inspiration ist für viele Fans davon sicherlich toll, für Leser, die allerdings nach einer neuen Fantasy Welt suchen, sicherlich nicht empfehlenswert.

SCHREIBSTIL

Der Schreibstil war locker, leicht zu lesen und flüssig. Er hat zwar nicht viel emotionale Tiefe, aber erleichtert einem das Lesen definitiv.

Fazit: Eine Empfehlung für alle Acotar- Fans. Enemies to lovers mit einer tollen Hintergrundgeschichte.