Rezension

Grandiose Idee, aber scheitert an der Umsetzung

Reality Show -

Reality Show
von Anne Freytag

Bewertet mit 2 Sternen

Nachdem mir das Thriller-Debüt von Anne Freytag im letzten Jahr sehr gut gefallen hat, war ich sehr gespannt auf "Reality Show", denn auch hier klang der Klappentext wieder sehr interessant.

Der Einstieg in das Buch war komplett verwirrend und diese Verwirrung hat sich im verlaufe des Buches auch nur minimal gelegt. Es gibt massenhaft Personen und Perspektiven, wobei kaum ein Charakter wirklich aus der Masse heraussticht. Zu Beginn werde 10 der Geiseln vorgestellt, dazu ihre Familien und was sie so machen bis zu ihrer Entführung. Dies geht ungefähr 70 Seiten und bish dahin ist noch nicht wirklich viel passiert.

Danach wechseln die Perspektiven munter vor sich hin: zu den Geiseln, zu den Entführern, zu Menschen, die die Sendung live im Fernsehen oder Internet verfolgen. Als es mit der Sendung dann endlich losging, hatte ich erwartet, dass mich das Buch nun packen wird. Kurzzeitig wurde es mit der ersten Geisel auch spannend und ich fand die Thematik und die Gründe für die Reality Show sehr interessant. Hier kommen definitiv Themen auf den Tisch, die zum Nachdenken anregen. Danach verliert sich die Handlung aber wieder in endlosen Beschreibungen, Rückblicken und wechselnden Perspektiven.

Das Buch hätte wirklich grandios werden können, da es sehr wichtige Themen anspricht und zum Nachdenken anregt, jedoch ist das Buch für mich klar an der Umsetzung gescheitert. Für mich kam so gut wie keine Spannung auf, die vielen Personen waren einfach nur verwirrend und ich habe keinerlei Bezug zu den Charakteren gefunden. Positiv anzumerken ist, dass sich das Buch trotz der eher zähen Erzählweise relativ flüssig lesen ließ.