Rezension

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Konstruiertes Ende

Montecristo - Martin Suter

Montecristo
von Martin Suter

Ein Personenschaden bei einer Fahrt im Intercity und zwei Hundertfrankenscheine mit identischer Seriennummer: Auf den ersten Blick hat beides nichts miteinander zu tun. Auf den zweiten Blick schon. Und Videojournalist Jonas Brand ahnt bald, dass es sich nur um die Spitze eines Eisbergs handelt. Ein aktueller, hochspannender Thriller aus der Welt der Banker, Börsenhändler, Journalisten und Politiker – das abgründige Szenario eines folgenreichen Finanzskandals.

Das Buch besticht durch ein handliches Format, welches gut in eine Handtasche passt. Die Handlung verspricht ein aktuelles und vor allem brisantes Thema, von dem man sich fragt, ob das wirklich so passieren kann oder schon passiert. Der Schreibstil des Autors ist sehr sachlich und nüchtern, was der Spannungskurve der Handlung keinen Abbruch tut. Es kommen sehr viel Charaktere vor, sodass es manchmal schwierig wird diese und die Institutionen, von denen sie kommen, auseinander zu halten. Dies erschwert den Lesefluss manchmal etwas. Auf der anderen Seite kann man lernen wie das Bankengeschäft, speziell das Drucken von Noten funktioniert.

Einziger Wermutstropfen an dem ansonsten spannend geschrieben Buch ist eindeutig der Schluss. Dieser erscheint sehr konstruiert und der sonst bisher forsche und wissbegierige Charakter Jonas Brand, erweist als es drauf ankommt kein Rückgrat und bricht zusammen. Obwohl alle wichtigen Personen, die in den Fall vermittelt waren, sterben, räumt man ihm ein Entscheidungsspielraum ein.

Für mich war dies mein erster Suter. Ich würde nicht ausschließen wollen, dass es auch mein letzter war. Ich fand das Buch nett für zwischendurch, aber es ist auch kein literarischer Verlust, wenn man es nicht liest.