Rezension

Starker Plot, konstruiertes Ende

Montecristo - Martin Suter

Montecristo
von Martin Suter

Bewertet mit 3 Sternen

Dies ist mein erster Martin Suter Roman und es wird nicht mein letzter sein. Das liegt aber nicht an der Handlung oder den Charakteren, sondern vor allem an dem einnehmenden Sprachstil. Martin Suter schreibt sehr gut leserlich, also keine verschachtelten Sätze oder endlose Beschreibungen. Trotzdem ist es nicht 0815, sondern treffsicher, oft mit ein wenig Ironie im Hintergrund.

Nun zur Story an sich. Es geht spannend und mysteriös los. Jonas Brand, Videojournalist, ist dabei als im Zug ein junger Familienvater zu Tode kommt, es sieht auf den ersten Blick nach Selbstmord aus. Monate vergehen, dann fällt Jonas zufällig auf, das zwei seiner Geldscheine, die gleiche Signaturnummer haben. Nach einigen Recherchen ist klar, das dies eigentlich unmöglich ist und nicht sein darf. Jonas Brand wird erst nach und nach welche Kräfte er damit gegen sich aufgebracht hat.

Der Plot ist spannend und auch gut geschrieben. Die Naivität Jonas ging mir manchmal auf die Nerven, aber man weiß ja nicht wie man selbst reagieren würde. Das ist auch ein Pluspunkt in diesem Roman, dass ich mich als Leser oft gefragt habe, wie würde ich reagieren. Dennoch blieben mir die Entscheidungen des Protagonisten manchmal ein Rätsel, besonders zum Ende hin, wird der Roman für mich zu sehr konstruiert. Die Spannung bleibt zwar im ganzen Roman erhalten und es macht auch Spaß ihn zu lesen, aber das Ende hat für mich den ganzen Roman in ein negatives Licht gerückt. Manche Enden gefallen mir einfach nicht, trotzdem passen sie, aber passte irgendwie gar nichts. Weder die Entscheidung von Jonas, noch die der Gegenseite passte zur vorher beschriebenen Geschichte. Ich war einfach nur enttäuscht. Wirklich schade um den guten Plot.