Rezension

Líebe und Freundschaft machen alles möglich

Die Sache mit Callie und Kayden - Jessica Sorensen

Die Sache mit Callie und Kayden
von Jessica Sorensen

Callie leidet, seit ihr an ihrem 12. Geburtstag etwas grausames passiert ist. Mit ihrer Mutter kann sie nicht darüber sprechen, Freunde hat sie schon lange keine mehr. Sie ist einsam, zerbrochen, unfähig zu kämpfen. Kayden kämpft jeden Tag, gegen seinen gewalttätigen Vater ist er allerdings machtlos. Bis Callie ihn rettet - einfach so. Und seitdem kann er sie nicht vergessen. Callie würde gerne alles vergessen. Und als sie ans College wechselt, lernt sie Seth kennen und hat zum ersten Mal wieder einen richtigen Freund, mit dem sie ihr Geheimnis teilen kann - denn Seth hat auch etwas schreckliches erlebt. Gemeinsam setzen sie sich Ziele, mit deren Erreichen sie endlich wieder glücklich werden wollen. Wenn da nur nicht Kayden am College auftauchen und Callie vollkommen durcheinander bringen würde. Kann die Liebe wirklich alle Wunden heilen?

Die Geschichte von Callie und Kayden trifft genau den richtigen Ton. Die jeweiligen Probleme beeinflussen Callie, Kayden, Luke und Seth im exakt richtigen Maß. Glaubwürdig furchtbar, aber nie so viel, dass es anstrengend würde. Es ist absolut wunderbar, die Entwicklung der einzelnen Figuren zu beobachten - wie Callie und Kayden mit ihren Ängsten kämpfen, einander Halt geben, die Wunden des anderen heilen, ihr Gegenüber auftauen, sich gegenseitig lieben lernen und am Ende tatsächlich zueinander finden.

Ich bin von ähnlichen Geschichten oft wahnsinnig schnell genervt, weil entsprechende Erlebnisse auf nahezu jeder Seite immer wieder aufs Dramatischte erwähnt und ausformuliert werden müssen. In diesem Buch ist das anders - sowohl Callie als auch Kayden erleben zwar immer wieder Situationen, in denen sie sich ihren Ängsten stellen müssen, aber das Ganze geschieht wohldosiert und immer auch gemischt mit Momenten, in denen sie deutliche Fortschritte machen. So liest sich das Buch weniger als ewige Leidensgeschichte, sondern viel mehr als Beleg dafür, was Freundschaft und Liebe möglich machen können, wenn man sie zulässt.

Das Ende das Buches war mir zwar fast etwas zu vollgestopft mit dramatische Ereignissen und hat mich mit einem wirklich arg, arg fiesen Cliffhanger geärgert (hmpf!), trotzdem ist das Buch absolut lesenswert und ich bin so froh, dass ich auch endlich die Gelegenheit hatte! (Was war ich immer neidisch, wenn irgendwo wieder eine neue Lobeshymne gesungen wurde!)