Rezension

Schwere Kost gut verpackt

Die Sache mit Callie und Kayden - Jessica Sorensen

Die Sache mit Callie und Kayden
von Jessica Sorensen

Bewertet mit 5 Sternen

Jessica Sorensens erste Reihe über Ella und Micha habe ich schon begeistert verschlungen und konnte absolut überzeugen. Danach stand für mich fest, dass ich ihre neue Reihe auf jeden Fall auch lesen möchte. 

Das Cover hat mir auf Anhieb super gefallen. Es sieht einfach nur toll aus, sondern passt perfekt zum Inhalt des Buchs. Spätestens nachdem die Szene im Regen tatsächlich im Buch vorgekommen ist hätte es mir gefallen. Es passt wie die Faust aufs Auge. Das Blau, das die Namen der beiden Protagonisten hervorhebt ist auch gut ausgewählt und auf dem Rücken und der Rückseite des Buches beibehalten worden. Rundum hat mir die Aufmachung vollkommen gefallen.

Das Buch ist wie von ihr gewohnt in einer flüssigen Jugendsprache geschrieben, die einen ständig dazu animiert weiter zu lesen. Weil ich es einfach nicht aus der Hand legen wollte, hatte ich es in nicht mal einem Tag durchgelesen. Dabei wird das Buch abwechselnd aus der Sicht von Callie und Kayden erzählt, wodurch man zu Beiden eine "Beziehung" aufbauen kann. So konnte ich auch jeweils unabhängig die Gedanken und Gefühle der Beiden verstehen. 

Callie und Kayden lernt man das erste Mal vier Monate vor der eigentlichen Handlung des Buches kennen. Dabei merkt man, dass die Beiden nicht viel miteinander zu tun haben und auch noch nie so wirklich mal geredet haben. Das liegt zum einen daran, dass sich Callie seit ihrem 12. Geburtstag in sich selbst zurückgezogen hat und  mit keinem mehr etwas zu tun hat. Kayden kennt sie nur vom sehen, weil er in ihrer Nachbarschaft wohnt und geht im wie allen anderen Menschen aus dem Weg. Durch einen Zufall rettet sie ihn aus einer ernsten Situation und seit dem geht sie ihm nicht mehr aus dem Kopf. 

Auf dem College sehen die Beiden sich dann wieder und Kayden will sie endlich ansprechen und ihr für die Rettung danken. So beginnt die Geschichte zwischen Callie & Kayden. Er ist von ihr fasziniert und will gleichzeitig keine ernste Beziehung eingehen. Erst will er auf niemanden angewiesen sein und erst recht nicht wirkliche Gefühle zulassen. Mit seiner Dauerfreundin und megazicke Daisy ist er seit Jahren zusammen, obwohl er keine ernsten Gefühle ihr gegenüber hat. Nach und nach lernt er Callie näher kennen und muss sich entscheiden, ob er mehr will...

Callie glaubt nicht mehr an Glück und lernt in Seht erstmals eine Person kennen, der sie voll und ganz vertrauen kann. Er wird zu einer wichtigen Bezugsperson für sie und hilft ihr nach und nach ins Leben zurück. Er ermutigt (naja manchmal eher drängend) sie mal etwas zu wagen und aus sich raus zu kommen. Im hat sie bisher als einziges von ihrem  gut gehüteten Geheimnis erzählt. Er bringt sie auch dazu sich näher mit Kayden anzufreunden und vielleicht sogar glücklich zu werden. 

Seth war für mich ein schön ausgearbeiteter Charakter, den ich sofort mochte. Er hat es in der Highschool auch nicht leicht gehabt und kann Callie sehr gut verstehen und mit ihr mitfühlen. Er ist für mich zu einem nicht unwichtigen Bestandteil des Buchs geworden. Den ein oder anderen Witz hat er auch drauf, der mich richtig zum loslachen gebracht hat.

Ein neuer Roman aus der Feder von Jessica Sorensen, der mich wieder zu 100% begeistern und überzeugen konnte. Was anfangs wie ein Abklatsch von Ella und Micha gewirkt hat, entpuppte sich als eine ähnliche Geschichte, die aber mehr zu bieten hatte, als es schien. Die Handlung mag sehr sehr ähnlich sein, die Charaktere sind es aber zum Glück nicht. Ich kann es den Ella und Micha Fans auf jeden Fall empfehlen, aber auch allen, die sich an das Genre noch nicht ran wagen. Jessica Sorensen spricht Themen an, die unter die Haut gehen, aber verpackt das in einer unterhaltsamen süchtig machenden Storyline.