Rezension

Literarisches Highlight...

Die Leuchtturmwärter -

Die Leuchtturmwärter
von Emma Stonex

Bewertet mit 4 Sternen

In der Silvesternacht verschwinden vor der Küste Cornwalls drei Männer spurlos von einem Leuchtturm. Die Tür ist von innen verschlossen. Der zum Abendessen gedeckte Tisch unberührt. Die Uhren sind stehen geblieben. Zurück bleiben drei Frauen, die auch zwei Jahrzehnte später von dem rätselhaften Geschehen verfolgt werden.

Als Vorlage diente der Autorin Emma Stonex die wahre Geschichte der verschwundenen Leuchtturmwärter der Eilean Mòr von1900.

Mit bildlicher Sprache werden wir an den Ort der Handlung geführt. Die Beschreibung des Meeres, die die Autorin liefert hat mich in den Bann gezogen. Ich fühlte mich da hin versetzt und spürte während des Lesens jede gewaltige Welle. Die Reise führt uns zurück in das Jahr 1972 zu einem Leuchtturm namens "Maiden", wo wir in die Gedankenwelt der Leuchtturmwärter entführt werden. Wie empfinden sie das Meer und die Arbeit am Leuchtturm? Als sie ihre Seite der Geschichte erzählen, erzählen sie vom monatelangen Getrennt sein. Die Ehe von Bill ist nicht immer einfach und auch die anderen zwei Wärter haben eine bewegte Vergangenheit

Das Ganze wird in einer tollen, literarischen Sprache erzählt, von der man einfach jedes Wort aufsaugen muss.

Abwechselnd zur Zeit am Leuchtturm werden wir ins Jahr 1992 mitgenommen und lernen die Frauen der Leuchtturmwärter kennen, die ganz unterschiedliche Charaktere haben. Wie haben sie die 20 Jahre erlebt, was fühlen sie und wie haben sie das ganze verarbeitet? Sehr interessant fand ich, dass nicht nur die Zeit, sondern auch die Sprache zwischen den zwei Zeitebenen eine andere ist.

Am spannendsten fand ich den Schluss, wo aufgedeckt wird, warum die drei Wärter verschwunden sind. Puzzleteil für Puzzleteil wird das Geheimnis gelüftet. Mit einigen mystischen Elementen wird man zur Lösung geführt.

Mein Fazit: Ein toller literarischer Roman über Gefühle des getrennt seins, über die harte Arbeit am Leuchtturm und voller Meeresrauschen, der allerdings konzentriertes Lesen erfordert.