Rezension

wie das Leben so spielt

Die Leuchtturmwärter -

Die Leuchtturmwärter
von Emma Stonex

Bewertet mit 4 Sternen

In diesem Buch wird versucht, eine Erklärung für das unerklärliche Verschwinden von drei Leuchtturmwärtern von ihrem Leuchtturm zu finden. Wir lernen die Männer auf ihrem Leuchtturm kennen und im Rückblick erzählen die Frauen ihre Sicht auf die damaligen Ereignisse und ihre Folgen. Für mich war die Art der Erzählung erstmal gewöhnungsbedürftig. Man erlebt die Geschehnisse von 1972 als, die Männer verschwanden. Es wird immer aus der Sicht der einzelnen Protagonisten erzählt. Es wird sehr ausführlich berichtet und man lernt die Personen gut kennen. Dann wechselt die Zeit in die Gegenwart und man erlebt die zurückgebliebenen Ehefrauen oder Freundinnen bei ihren Erinnerungen, die sie einem Interviewer erzählen. Allerdings wird nur das Erzählte der Frauen im Text wiedergegeben. Das war für mich nicht immer so einfach. Auch muss man bei dem Wechsel der Zeiten und auch der Personen gut aufpassen, damit man nichts durcheinanderbringt. Es dauert seine Zeit, aber im Laufe des Textes bekommt man ein gutes Bild über die damaligen Lebenssituationen der Protagonisten und welche Auswirkungen die Ereignisse auf die Frauen bis heute haben. Es ist interessant, die Verwicklungen der Ereignisse, die verschiedenen Ansichten und Eindrücke der Personen und ihre Gedanken und Wünsche zu erfahren. Es ist nicht immer alles so einfach und ich glaube, die Vorstellung der Leute von ihrem eigentlichen Lebensweg, gehen nicht mit der Wirklichkeit zusammen. Sie hatten Träume und bestimmte Vorstellungen vom Leben, die aber auch nicht mit denen ihres Partners übereinstimmten. Es ist schon seltsam, dass so zu lesen, man möchte die Uhr zurück drehen und ihnen Tipps geben. Mir kam sofort in den Sinn, wie wichtig Ehrlichkeit und Offenheit hier geholfen hätte - zusammen reden - dann wären sicher einige der entstandenen Probleme nicht gewesen.

Es ist spannend und man wird auch mit der mystischen Seite in Kontakt kommen. Es gibt Gerüchte, Geschichten und unerklärliche Dinge, die hier offen dargelegt werden. Jeder Leser kann sich so seine eigenen Gedanken über die übersinnlichen Möglichkeiten machen. Es ist sicher kein einfaches Buch und man liest es nicht so nebenbei. Man braucht Zeit, um sich tief in diese Geschichte zu versenken, aber es lohnt sich doch. Denn die menschlichen Tragödien, Missverständnisse, aber auch Glück und Liebe werden gut angesprochen. Es gibt zwar auch zum Schluß eine Erklärung für das Verschwinden der Männer, aber es bleibt doch noch genug Spielraum für eigene Überlegungen.

Wer gerne über Schicksal und die menschlichen Lebenswege liest, wird dieses Buch lieben.