Rezension

mal scherzhafte, mal traurige Auseinandersetzung mit dem Sterben

Barbara stirbt nicht -

Barbara stirbt nicht
von Alina Bronsky

Bewertet mit 3 Sternen

          Aus der Sicht von Herrn Schmidt erleben wir einen großen Einschnitt in seinen Lebensalltag: seine Frau Barbara ist schwer erkrankt und kann sich nicht mehr um den Haushalt kümmern. 
Etwas überzeichnet stellt die Autorin dar, dass er nicht einmal weiß, wie man einen Kaffee kocht, aber er stellt sich der Herausforderung und lernt tatsächlich kochen. Aber nicht nur dieses Problem muss gelöst werden, auch die Auseinandersetzung mit seinen Kindern und der Umgang mit den mitleidigen Blicken der Nachbarn und Freunde stehen dem Eigenbrötler bevor. 
Das Buch beleuchtet die Entwicklung, die durch diese plötzliche Veränderung einhergeht: Herr Schmidt muss einige seiner Lebensüberzeugungen überprüfen. 
Ich fand das Buch daher nicht "urkomisch", wie auf dem Cover vermerkt - zumal einem das Lachen mehrfach im Hals stecken bleibt, wenn man nach und nach versteht, welche Einstellungen der alte Herr bisher vertreten hat und wie er immer wieder die Augen verschließt, wenn etwas nicht seinen Idealen entspricht. 
Da das Buch nur die Perspektive von Herrn Schmidt darstellt, bleiben seine Überzeugungen ohne Widerspruch stehen. Für mich ist dies daher keine leichte Lektüre, da seine Ansichten teils schwer zu akzeptieren sind.