Rezension

Veränderungen

Barbara stirbt nicht -

Barbara stirbt nicht
von Alina Bronsky

Der Roman erzählt in liebevoller, humorvoller Weise von einem Ehepaar, das ihre eigenen Rituale, Aufgabenverteilungen und Gewohnheiten hat, die dann von einem Tag auf den anderen aus dem Gleichgewicht geraten. Barbara erkrankt und wird dement, ihr Mann Walter will es lange Zeit nicht wahrhaben und glaubt, dass es nur eine kurze, vorübergehende Erkrankung ist. Zum ersten Mal sieht er sich gefordert, kümmert sich so gut er kann um den Haushalt und alle anderen Pflichten, die ansonsten immer seine Frau über hatte. Manche Szenen sind sehr humorvoll geschildert, z.B. dass Walter nicht einmal weiß, wie man einen guten Kaffee macht. Mit der Zeit wird er ehrgeizig und wagt sich auch an schwierigere Gerichte. Schön finde ich, dass sich Walter auch menschlich sehr stark verändert und sich nun vielmehr um das Soziale kümmern muss, das tut ihm sichtlich gut. Auch die Beziehung zu seinen erwachsenen Kindern verändert sich und nimmt eine neue Dynamik an. Ein ganz besonderes Highlight aber ist der Schluss, doch mehr möchte ich an dieser Stelle nicht vorwegnehmen. Die Szenen haben mich sehr berührt und einen sehr schönen Abschluss für den Roman ergeben.