Rezension

nette Idee, aber die Umsetzung...

Zwei an einem Tag
von David Nicholls

Bewertet mit 2 Sternen

Dex und Em, Em und Dex, zwei die einen Tag in ihrer Jugend zusammen verbracht haben, und sich nun immer wieder über den Weg laufen. 20 Jahre lang begleiten wir die beiden an jeweils einem Tag in jedem Jahr und sehen, wie sich die beiden verändern, voneinander entfernen, oder sich vermissen. Werden die beiden je ihr Glück finden, oder wird es nie ganz reichen?

Durch den Trailer im Kino bin ich auf das Buch aufmerksam geworden. Ich hatte es vorher schon einmal in der Hand, war aber nicht ganz überzeugt, der Trailer jedoch war suuuuper schön, also dachte ich mir, lies erst das Buch, bevor du dir den Film anschaust.
Da die Rezensionen größtenteils positiv waren, hatte ich eigentlich auch keine Zweifel, dass es ein gutes Buch werden wird.
Aber...

...Dex und Em, Em und Dex das fand ich so süß, die Idee war so gut und vor allem mal wieder etwas anderes. Es war eine schöne Vorstellung davon, dass zwei Menschen auch nach 20 Jahren nur an den anderen denken können und am Ende vielleicht doch noch ihr Glück gemeinsam finden.

Da man immer nur einen Tag in jedem Jahr erzählt bekommt, war alles schon etwas abgehackt und hat mich ziemlich im Lesefluss gestört. Zusätzlich blieb aber auch nicht offen, was in den letzten 364 Tagen im Jahr geschehen ist, da es schnell und fast wie beiläufig geschildert wird, so dass man nicht mal da Freiraum zum Fantasieren hat.

Die Charaktere Em und Dex haben mich nur genervt. Em ist nicht gerade die hübscheste und mäkelt auch andauernd an sich herum, anstatt mal was zu ändern, was schließlich auch Dex nervt (kein Wunder).
Dex hingegen sieht super aus, startet seine Filmkarriere und damit auch seinen sozialen Absturz. Er wird zu einem richtigen Ekelpaket, der alles beglücken muss, was nicht bei drei auf den Bäumen ist und hat hohe Ansprüche, die Em nicht erfüllen kann. Zudem fragt er sich das ganze Buch über, wen er denn jetzt eigentlich (von den 100 Frauen) wirklich liebt. Und dann tadaaaaa wars doch die ganze Zeit Em??
Die Beziehung zwischen den beiden, wenn man es eine Beziehung nennen kann, ist kaum vorhanden und sehr oberflächlich gehalten, so dass es mich schon gewundert hat, dass sie immer an den anderen denken müssen. Ich für meinen Teil hätte Dex sofort in den Wind geschossen.

Die Leben der beiden sind ziemlich langweilig beschrieben, obwohl sie eigentlich relativ viel erleben. Ich musste mich echt zwingen, wärend des Lesens nicht einzuschlafen.
Zum Schluss wurde das Buch ein bisschen besser, obwohl mich das Ende der Geschichte schon überrascht und traurig gemacht hat. Ich fand es für die ganze endlose Vorgeschichte eher unpassend.

Ich kann das Buch nicht weiterempfehlen und den Film werde ich mir auch höchstens auf DVD anschauen, in der Hoffnung, dass er um einiges besser umgesetzt wurde als das Buch.