Rezension

Profikiller an der Spitze - schonungslos (&) spannend

Seventeen
von John Brownlow

Was passiert, wenn man auf einen Profikiller einen Profikiller ansetzt? Und wie wird man(n) zum Killer?

"Seventeen" hat mich sehr überrascht. Ich hatte keinerlei Erwartungen und war einfach neugierig. Ich wollte eigentlich nur kurz reinlesen und war dann so gefesselt, von diesem rasanten Erzähltempo, dass die Seiten nur so dahinflogen. Dieser filmische Action-Thriller sorgt für ordentlich Kopfkino. Seventeen legt keinen Wert darauf, als sympathische Figur wahrgenommen zu werden. Unfreiwillig macht er es aber trotzdem, wegen seiner Prinzipien, seiner Vergangenheit und wegen seiner Professionalität, die beeindruckt.

John Brownlow überzeugt mit gut recherchierten Hintergrundwissen, was den Profikiller Seventeen und seinen Kontrahenten sehr authentisch macht. Er bereitet sich vor, checkt alle Eventualitäten und führt aus. Gewalttätig, aber nicht ohne Moral. Diese Vorgehensweisen verfolgt man mit Neugier. Ich mochte auch seinen gekonnt eingeflochtenen Rückblicke, in denen er von seinem Weg zum Profikiller erzählt. Das bringt einem die Figur Seventeen näher. Letztlich ist auch ein Killer nur ein Mensch. Nur soviel sei verraten: Rache war die treibende Kraft, in vielerlei Hinsicht. Warum man als Lesender direkt angesprochen wird, klärt sich später. Der manchmal schnoddrige Schreibstil macht dadurch Sinn, löst sich aber mit der Zeit auf, als wollte Seventeen am Anfang gewollt provozieren. Ein bisschen humorvoll, bleibt es trotzdem. Ich hab mich zu keiner Zeit gelangweilt und mochte auch die ruhigen Momente, in denen trotzdem immer Anspannung lag. Die Entwicklung von Seventeen hat mir gefallen, weshalb ich das Ende sehr passend fand. 

Fazit: Ein wendungsreicher Thriller mit viel Action, beeindruckend detailverliebt, konsequent spannend und schonungslos inszeniert. Nichts für schwache Nerven. Absolute Leseempfehlung!