Rezension

Sich der Vergangenheit stellen

Kaiserstuhl -

Kaiserstuhl
von Brigitte Glaser

Bewertet mit 4 Sternen

BUCHTITEL: Kaiserstuhl
AUTORIN: Brigitte Glaser
VERLAG: List
ISBN: 9783471360118
SEITENZAHL PRINT: 464

KLAPPENTEXT:
Ist Versöhnung möglich?

Henny Köpfer ist Weinhändlerin mit Leib und Seele. In den Fünfzigerjahren hat sie das berühmte Geschäft ihres Vaters wieder aufgebaut. Und schon als Kind ist sie mit ihm durch die Weinregionen Deutschlands und Frankreichs gereist. 1962 schließlich beschert ihr das Wirtschaftswunder gute Geschäfte, der Verkauf von französischem Wein läuft hervorragend, und Henny weitet ihr Sortiment aus. Nur ein Champagner-Haus meidet sie: das Haus Vossinger in Épernay. Mitten im Krieg war sie das letzte Mal dort gewesen. Ein Besuch mit desaströsen Folgen.

• Brigitte Glaser versteht es wie keine zweite, die Geschichte lebendig werden zu lassen

• Kaiserstuhl erzählt vom Beginn des modernen Europas in den Sechzigerjahren

KURZBESCHREIBUNG:

Kaiserstuhl 1962:
Zwei Menschen in einer Grenzregion

Am Kaiserstuhl kreuzen sich kurz nach Kriegsende die Wege von Henny Köpfer und Paul Duringer. Die Tochter eines Weinhändlers und der elsässische Soldat leben auf dem Hof der alten Bäuerin Kätter. Mit ihr und dem kleinen Kaspar wachsen sie zu einer Familie zusammen. Doch es sind keine einfachen Zeiten. So leicht die Liebe entstand, zerbricht sie auch wieder. Paul verschwindet ganz plötzlich, und auch Henny kehrt dem Kaiserstuhl den Rücken.
Erst 1962 stehen sich Henny und Paul wieder gegenüber. Sofort brechen alte Wunden auf, und am liebsten würden beide noch einmal davonlaufen. Doch das können sie nicht. Denn Henny ist im Besitz einer alten Champagnerflasche, die Paul im Auftrag des französischen Sicherheitsdienstes sucht. Sie ist an Symbolkraft kaum zu überbieten, sie steht für die Plünderungen der Deutschen in Frankreich und soll Adenauer und de Gaulle bei einem Festakt überreicht werden.

BUCHRÜCKSEITE:

Kaiserstuhl, 1962
Zwei Menschen in einer Grenzregion

Am Kaiserstuhl kreuzen sich kurz nach Kriegsende die Wege von Henny Köpfer und Paul Duringer. Die Tochter eines Weinhändlers und der elsässische Soldat leben auf dem Hof der alten Bäuerin Kätter. Mit ihr und dem kleinen Kaspar wachsen sie zu einer Familie zusammen. Doch es sind keine einfachen Zeiten. So leicht die Liebe entstand, zerbricht sie auch wieder. Erst 1962 stehen sich Henny und Paul wieder gegenüber. Henny ist im Besitz einer alten Champagnerflasche, die Paul im Auftrag des französischen Sicherheitsdienstes sucht. Sie ist an Symbolkraft kaum zu überbieten, sie steht für die Plünderungen der Deutschen in Frankreich und soll Adenauer und de Gaulle bei einem Festakt überreicht werden. 

MEINE MEINUNG:

Das Buchcover gefällt mir sehr gut. Es passt auch sehr gut zum Inhalt.

Die Autorin Brigitte Glaser hat es geschafft durch ihre gute Recherche, einen schönen historischen Roman zu schreiben. Beim Lesen habe ich regelrecht die Liebe zum Detail gespürt.

Was passiert, wenn man in seinem Leben einen Fehler gemacht hat und man diesen nicht mehr so einfach ändern kann?

Vor dieser Frage bzw. diesem Problem stehen Henny und Paul.

Das Leben der beiden ist eigentlich weiter gegangen, aber eine Flasche Champagner und die Wahrheit der Vergangenheit führt sie wieder zusammen und sie müssen doch anfangen, über das was damals wirklich geschehen ist zu sprechen.

Ich habe das Buch kaum aus der Hand legen können, da es mich doch regelrecht gefesselt hat.

Es war zwar das erste Buch von der Autorin, aber es wird definitiv nicht das letzte gewesen sein!

Es gab nur eine Kleinigkeit, die mir nicht gefallen hat: ich hätte mir einen Glossar für die ganzen andersprachlichen Wörter bzw. setze gewünscht. Das ein oder andere war ohne zu googeln leider doch nicht ganz klar.

Kommentare

easymarkt33 kommentierte am 23. März 2022 um 11:03

Deutsch-Französische Geschichte interessant fiktiv verwoben.

Aus dem Elsass,  dieser Grenzregion – mal zu Deutschland, mal zu Frankreich gehörend in Zeiten der Weltkriege, aus dieser Region stammen auch meine Großeltern. Da ich sie aber leider nie kennengelernt habe, hege ich ein besonderes Interesse für Land und Leute, ihre Kultur und ihre  besondere Sprache.

Mit dem Kaiserstuhl auf deutscher Seite verband mich bisher nur die Kenntnis über dortigen Weinanbau. Über diesen fiktiven Roman, verknüpft mit romantischen aber auch politischen Passagen, zieht ein interessanter Spannungsbogen mit Kriegserfahrungen aus dem 2. Weltkrieg beider Länder bis zum Élysée-Vertrag 1963 zwischen Deutschland und Frankreich. Auch ich hatte als Schülerin an einem Jugendaustausch mit einer französischen Partnerstadt teilgenommen und kann jetzt beim Lesen den damaligen Zeitgeist wieder erneut nachempfinden.