Rezension

Spannend und bewegend

Was ich nie gesagt habe -

Was ich nie gesagt habe
von Susanne Abel

Bewertet mit 5 Sternen

Am Ende des ersten Bandes wurde schon klar, dass Tom Monderath neben seiner Halbschwester Marie noch weitere Geschwister hat. Diese kommen allerdings von der Seite seines Vaters Konrad, der verstorben ist, und so kann Tom ihn nicht mehr fragen, als plötzlich sein Halbbruder Henk aus Amsterdam auftaucht. Dabei ist Tom gerade jetzt sehr glücklich mit seiner Freundin Jenny und deren Kind Carl. Nun wird wieder alles durcheinander gewirbelt.

Während "Stay away from Gretchen" sich mit der Geschichte von Toms Mutter Greta beschäftigte, liegt der Fokus in diesem Buch auf dem Leben des Vaters Konrad. Er verlor seine ganze Familie im Zweiten Weltkrieg, musste selbst in den letzten Tagen noch als Flakhelfer am Krieg teilnehmen und ist nach dem vielen Leid orientierungslos, bevor er sein Medizinstudium aufnimmt und Greta kennenlernt. Sein Onkel Heinrich hilft ihm beim Aufbau einer gemeinsamen Frauenarztpraxis und drängt sich auch sonst gern in das Leben seines Neffen. Welche schwerwiegenden Folgen das hatte, wird erst später klar. Auch Tom hatte noch darunter zu leiden.

Wie schon das erste Buch hat Susanne Abel wieder ein sehr lesenswertes Buch geschrieben. Es ist flüssig zu lesen und stellenweise sehr spannend. Es geht aber auch an die Nieren und ich musste es mehrfach zur Seite legen, weil die Ereignisse sich überschlugen und sich nur zum Schlechten entwickelten. Manche der angesprochenen Probleme waren mir nicht bewusst und ich lernte viel über die Nachkriegszeit. Auch die Personen sind lebensnah beschrieben und man kann ihr Handeln bis zu einem gewissen Grad nachvollziehen. Es war eine andere Zeit...

Das Buch hat mir sehr gut gefallen und ich kann es ohne Einschränkungen empfehlen.