Rezension

Starker erster Teil

Kissing Lessons - Helen Hoang

Kissing Lessons
von Helen Hoang

Bewertet mit 5 Sternen

Hallöchen ihr Lieben. Vor jedem Buchkauf durchkämme ich sämtliche Verlage, die Bücher meiner Lieblingsgenres im Programm haben. Dazu kommt noch die Anforderung, dass das Buch mindestens eine Besonderheit haben muss. Natürlich wandern auch mal hochgelobte Bücher auf meinen Merkzettel. (Was meistens weniger gut endet).

In diesem wunderschönen Buch geht es um Stella, eine junge Frau bei der schon recht früh Autismus/Asperger diagnostiziert wurde.

Daher hat sie in ihrem Alltag oft Schwierigkeiten mit Menschen, und/oder deren Gefühlswelt. Außerdem geht ohne fixe Routine nichts. Vollkommen nachvollziehbar. 

Daher versucht Stella, nach einigen Pannen mit Männern, die sie gnadenlos ausgenutzt haben, sich bei einem jungen Mann namens Michael, der bei einem Escortservice arbeitet, Rat zum Thema Beziehungen und Sex zu holen.

Mit entsprechendem Lohn versteht sich. 

Glücklicherweise ist es aufgrund der Verhaltensweise von Stella und Michael nicht sofort Liebe.

Es ist ein langsames, zögerlichen Herantasten.

Denn was passiert, nachdem er seinen Dienst erfüllt hat? Ist sie dann bereit für eine richtige Beziehung? Ist das Ganze wirklich so leicht, wie es sich anhört? Denke ich gerade zu viel darüber nach? (Vielleicht ein wenig) 

Die Autorin hat die Gefühlswelt von Stella wirklich gut rübergebracht.

Sogar so gut, dass ich sie bei jedem Schritt durch die Handlung und bei jedem Zweifel verstehen konnte.

Selten konnte ich mich so gut mit einem Buchcharakter identifizieren. Das machte das Lesen umso spannender, und Gefühls technisch intensiver als sonst. 

Dieses Buch ist ein glatter Volltreffer.

Vergessen darf man dabei nicht Michael, der mit seiner Vergangenheit, und der Gegenwart so seine Probleme hat.

Nicht unglaublich innovativ, aber ausgezeichnet rübergebracht.

Letzteres lässt sich auch von der Umgebung beider Protagonisten sagen. Beim Schreibstil gibt es auch eine kleine Besonderheit. Es gibt trotz zwei fester Charaktere keine ich Perspektive. Das Ganze wirkt wie eine Erzählung. Sehr interessant.