Rezension

Süße Liebesgeschichte, darüber hinaus leider weniger spannend

Love factually - Penny Reid

Love factually
von Penny Reid

Bewertet mit 3.5 Sternen

Love Factually war das erste Buch, das ich von Penny Reid gelesen habe. Ich hatte bereits einiges darüber gehört und Cover und Inhaltsangabe haben mich angesprochen, was mich überzeugte, das Buch zu lesen.

Bereits der Anfang fiel mir jedoch schon sehr schwer. Die Art und Weise, wie Janie ständig mit ihren Gedanken abdriftet und triviales Wissen von sich gibt, erschwerte mir das Lesen eindeutig. Nach den ersten Kapiteln gewöhnt man sich einigermaßen daran und erfährt auch, dass diese Art zu denken einen psychologischen Hintergrund hat, was den Leser zwar das Verständnis dafür aufbringen lässt, den Einstieg ins Buch hat es mir persönlich aber trotzdem sehr erschwert. Ab und zu sind Janies Abschweifungen jedoch auch sehr unterhaltsam und lockern die Atmosphäre auf, wodurch die Protagonistin einem dann doch ans Herz wächst.

Vor allem Janies humorvolle Art und die Eigenschaft, das Offensichtliche völlig zu übersehen, haben mir den einen oder anderen Lacher beschert. Auch Quinns Charakter war mir von Anfang an sympathisch, denn er geht auf Janies triviale Fakten ein, anstatt sie als schräg abzustempeln. Seine neckende Art hat dem Ganzen ein wenig Feuer gegeben und Janie aus der Reserve gelockt. Das Knistern zwischen den beiden ist für alle offensichtlich – außer für Janie, denn sie hadert aufgrund ihres geringen Selbstbewusstseins mit sich und ihren Gefühlen und geht davon aus, dass Quinn nicht an ihr interessiert sein kann. So kommen Dinge für sie selbst vollkommen überraschend, die die Leser schon lange erwartet (und vielleicht auch erhofft) haben. Schön zu beobachten ist jedoch, dass die beiden sich gegenseitig guttun und voneinander lernen, wie sie eine bessere Version ihrer selbst werden können. Einige Kapitel aus Quinns Sicht hätten eventuell die ganze Sache noch etwas abgerundet und man hätte einen besseren Einblick in seine Gedanken und Beweggründe erlangen können.

Was mir wiederum etwas die Luft aus den Segeln genommen hat ist, dass das Buch keine richtige Handlung verfolgt. Seitenlang passiert stellenweise nichts Erwähnenswertes und obwohl Janies und Quinns Gespräche unterhaltsam sind, flaut das die Leselust etwas ab. Zum Ende hin gibt es dann einige unerwartete Turn und die Spannung steigt etwas (Wer hätte gedacht, dass man Strickutensilien so gut zweckentfremden kann?), aber das ist auch alles, was das Buch an Handlung zu bieten hat. Etwas unzufrieden zurückgelassen hat mich auch der Fakt, dass einige Dinge zum Ende hin noch etwas weiter hätten ausgeführt oder aufgedeckt werden können. Man hat das Gefühl, dass Dinge, die einem vorher als wichtig erschienen, nun einfach fallengelassen und nicht mehr erwähnt oder zu Ende gebracht werden.

 

Insgesamt handelt es sich bei Love Factually um einen romantische Liebesroman, der gut zum Abschalten und Entspannen geeignet ist, der jedoch für Leser, die viel Handlung und Spannung erwarten, nicht zu empfehlen ist. Er spricht an, wie wichtig es ist, Dinge offen und ehrlich anzusprechen, statt sie in sich hineinzufressen und wie stark die Kraft der Freundschaft sein kann. Nach dem beschwerlichen Anfang entwickelte es sich zu einer insgesamt schönen und außergewöhnlichen Liebesgeschichte.