Rezension

Tolles Setting

The Promise - Der goldene Hof - Richelle Mead

The Promise - Der goldene Hof
von Richelle Mead

Als das Buch bei mir angekommen ist, wollte ich "nur kurz reinlesen" - und war plötzlich schon auf Seite 294. Die Geschichte hatte eine unglaubliche Sogwirkung auf mich, ich merkte gar nicht, wie die Seiten flogen.
Am Anfang führt die Autorin den Leser sehr gut in die Welt der Geschichte ein; es lässt sich in etwa mit dem europäischen Spätmittelalter vergleichen, auch wenn einige Dinge natürlich nicht in diese Epoche passen. Eine schöne Parallele ist aber die Entdeckung Amerikas, denn auch im Buch wird gerade Land besiedelt, das zwei Monatsreisen mit dem Schiff entfernt liegt. 
In dieses Szenario hat Richelle Mead die Idee vom "Goldenen Hof" eingebettet, bei dem Mädchen niederer Herkunft eine Art Ausbildung zu Aristokratengattinnen bekommen, um in der neuen Welt verkauft zu werden. Obwohl einige diese Idee nicht gutheißen, gefällt sie mir sehr gut - es erinnert mich auch sehr an Selection, wo die Mädchen ja auch dazu erzogen werden, den zukünftigen König zu heiraten.

In "The promise" gibt es extrem viel Handlung, ab etwa der Hälfte schon fast etwas zu viel. Ich hatte mir ursprünglich etwas anderes von dem Buch erwartet, jedoch hat die Autorin ihre Ideen sehr überzeugend umgesetzt. Die Settings waren so beschrieben, dass ich sie mir gut vorstellen konnte und auch von den Charakteren konnte ich mir ein gutes Bild machen. Es gab verschiedene Personen, deren Bezug zu Elisabeth dem Leser schnell deutlich wird.
Die Protagonistin war mir schnell sympathisch. Elisabeth ist niemand, der sich nur beschwert ohne je etwas gegen seine missliche Lage zu unternehmen; sie akzeptiert die Dinge oder ändert sie, wenn sie nicht bereit ist, sie zu akzeptieren. Das fand ich sehr stark. Sie ist zwar eine Adelige und dementsprechend Luxus gewöhnt, passt sich aber gut an neue Situationen an und sieht das Positive in ihnen.
Elisabeth hat am Goldenen Hof zwei Freundinnen gefunden, die auch sehr tolle Persönlichkeiten sind; allerdings ist mir eine Sache aufgefallen, die mir nicht ganz gepasst hat: man merkt sehr schnell, dass alle drei Freundinnen gewisse Probleme haben, allerdings erzählen sie sich nicht davon. Vor allem in der zweiten Hälfte des Buches wirkte es so, als seien Elisabeth die Probleme ihrer Freundinnen egal - vielleicht gehört das zum Konzept der Autorin, trotzdem war das eine Sache, die ich nicht so toll fand. 

Der zweite Punkt ist folgender: es passiert, wie oben gesagt, sehr viel in dem Buch. Leider gibt es dafür an einigen Stellen etwas wenig Inhalt. Beispielsweise erfährt man als Leser recht wenig über Elisabeths Zeit am Hof.

Dennoch hat mir das Buch sehr gut gefallen und konnte mich mitreißen - ich vergebe 4,5 Sterne und würde das Buch jederzeit weiterempfehlen!