Rezension

Ungewöhnliche Idee

Das Juwel - Die Gabe
von Amy Ewing

Violet wird als Leihmutter für den Adel auf einer Auktion versteigert. Fortan führt sie zwar ein Leben im Palast, aber der Preis dafür ist hoch. Abgeschnitten von ihrer Familie, muss sie mit Hilfe einer speziellen Gabe den Anforderungen ihrer Herrin gerecht werden. Hätte Violet damit nicht schon genug zu kämpfen, verliebt sie sich auch noch verbotenerweise.

Insgesamt hat mir "Das Juwel" gut gefallen. Die Geschichte ist gut durchdacht und macht Spaß zu lesen. Besonders die Handlung rund um die Leihmutterschaft ist der Autorin gut gelungen. Die Idee ist etwas Neues, sie fesselt und ist spannend. Die einzelnen Phasen und Stadien der Entwicklung von der Verwahranstalt, über die Auktion bis hin zu Violets Aufgabe als Leihmutter sind plausibel dargestellt. Bei diesem Strang handelt es sich eindeutig um das tragende Element der Geschichte. Ich wollte beim Lesen immer wissen wie es hier nun weitergeht, was ich in Bezug auf die Entwicklung der Charaktere leider nicht durchweg sagen kann. Wer in diesem Buch eine herzergreifende Liebesgeschichte zu finden hofft, wird leider enttäuscht werden. Es gibt zwar eine Beziehung, aber diese ist nicht besonders liebevoll erzählt. Zu schnell wird hier eine zu große Intimität aufgebaut. Den Charakteren bleibt überhaupt keine Zeit sich wirklich kennen und lieben zu lernen. Dieser Teil wirkte leider unglaubwürdig. Es ist in Ordnung, wenn die Liebesgeschichte nur am Rande eine Rolle spielen soll, aber eine behutsamere Entwicklung wäre wünschenswert gewesen.

Beschreibungen hingegen liegen der Autorin. So ist die Stadt toll beschrieben und entwickelt und es macht Spaß gemeinsam mit Violet durch die Paläste zu streifen und Bälle zu besuchen. So schön wie die Häuser im Juwel sind, so erschreckend ist leider auch, was sich hinter den Kulissen abspielt. Die Geschichte um Violets Schicksal ist teilweise wirklich heftig, dafür regt sie definitiv zum Nachdenken an.

Abschließend kann ich sagen, dass „Das Juwel“ zwar völlig anders war, als erwartet, mich aber gut unterhalten hat.