Rezension

Spannende Geschichte mit fiesem Cliffhanger

Das Juwel - Die Gabe
von Amy Ewing

Bewertet mit 4 Sternen

Der Auftakt dieser Reihe um das Mädchen Violet, das als Leihmutter mit besonderen Fähigkeiten in einen Palast verkauft wird, lag schon lange auf meinem SuB herum. Natürlich hatte ich mir das Buch gekauft, weil es spannend klang, aber wie es halt so ist, habe ich es dann doch nie in die Hand gepackt. Nachdem ich die Mission "SuB-Abbau" gestartet habe, habe ich mir Die Gabe gegriffen - und war letzten Endes sehr froh darum.

Zunächst wurde meine Begeisterung allerdings ein wenig gedämpft. Obwohl ich die Inhaltsangabe gelesen hatte, wurde ich von der Tatsache überrumpelt, dass Violet in erster Linie als Leihmutter dienen soll. Zwar verfügt sie über besondere Kräfte, die bei dieser Leihmutterschaft auch "Verwendung" finden, aber hauptsächlich ist sie doch im Palast, da sie Kinder gebären kann. Da ich vor kurzem die erste Staffel The Handmaide's Tale, die Verfilmung des Romans von Margaret Atwood, gesehen hatte, hätte ich das Buch fast wieder zur Seite gelegt. Die Serie fand ich sehr verstörend und sie hat mir sehr zugesetzt. Ich hatte keine Lust, so ein Buch zu lesen. Zum Glück laufen doch einige Dinge anders als in der Serie (aus Spoilergründen für beide Bücher bzw. die Serie gehe ich nicht darauf ein) und frohen Mutes versank ich dann doch in dieser Dystopie.

Amy Ewing hat einen spannenden Auftakt hingelegt. Nachdem sich mein erstes Unbehagen zerstreut hatte, war ich dieser leicht zu lesenden und fesselnden Geschichte gebannt. Violet hat mir sehr gefallen. Ich habe ihre Zerrissenheit gespürt, dass sie einerseits - natürlich! - diese Zwangsmutterschaft nicht ausführen möchte, andererseits aber weiß, dass sie keine Wahl hat. Witzig fand ich auch den Sohn der Herrin vom See, der sich wirklich einen Dreck um die Konventionen geschert hat und wusste, dass er mit all seinen Taten durchkommt.

Die Spannung wird bis zum Ende aufrecht erhalten und die Geschichte erhält immer wieder eine kleine Wendung, z. B. als Violet ein Fluchtweg aufgezeigt wird. Nicht ganz so gut hat mir die Liebesgeschichte gefallen. Die holperte ein wenig vor sich hin, fand ich und ich frage mich, wie diese in Teil zwei weitergeführt werden soll. Das Ende ist allerdings unglaublich - so ein fieser Cliffhanger! Jetzt muss ich weiterlesen. :)

Fazit: Spannendes Jugendbuch mit einem tollen Mädchen im Mittelpunkt und einer flott geschriebenen und leicht zu lesenden Geschichte.