Wann ist eine Mutter eine gute Mutter?
Frida hat eine kleine Tochter. Nach einem Wochenende mit Mittelohrentzündung und ohne Schlaf macht Frida einen schlimmen Fehler. Sie lässt ihre Tochter allein zu Hause. Nicht für 5 Minuten, wie sie Anfangs plant, sondern Frida bleibt über zwei Stunden weg. Ine Nachbarin ruft die Polizei. Es folgt ein Kindes Entzug. Die Kleine lebt jetzt ganz bei ihrem Vater. Doch Frida bekommt die Chance sich zu rehabilitieren: sie soll ein Jahr auf eine Schule für Mütter gehen. Dort muss sie am Unterricht teilnehmen, Prüfungen ablegen und danach erneut zu einer Gerichtsverhandlung. Dort bekommt sie die Chance das Sorgerecht für ihre geliebte Tochter wieder zu erhalten.
Die Zustände in diesem Institut für gute Mütter sind ähnlich wie im Gefängnis. Zum Teil noch härter. Keine persönlichen Gegenstände, so gut wie kein Kontakt zur Außenwelt. Die Frauen sollen an Puppen über bessere Mütter zu werden. Das sind keine normalen Babypuppen, sondern Androide, die entsprechend programmiert wurden.
Unfassbar! Doch die Frauen machen alles, um ihre Kinder zurückzubekommen.
In diesem Institut herrscht unheimlicher Druck, nicht alle Frauen sind dem gewachsen. Vor allem, als sie mit Teilnehmern aus einem Väter-Institut Familie spielen sollen.
Wie auch im Gefängnis gibt es Liebschaften, Seilschaften, Rassismus, soziale Unterschiede.
Ich fand das Buch sehr spannend und konnte über einiges Nachdenken.
Natürlich habe ich auch vorher schon mal darüber nachgedacht, ob es nicht eine Art Befähigungsprüfung für Eltern geben sollte. Schließlich steht das Kindeswohl an erster Stelle! Doch was macht es mit den Kindern und den Eltern so lange getrennt zu sein? Viele der Kinder kamen in der Zeit in Pflegefamilien. Sehr grausam. Oder doch richtig? Denn was Frida gemacht hat, war schon echt übel. Doch andere Mütter sind dort, weil sie zum Beispiel die Impfungen nicht pünktlich durchgeführt haben. Wo muss man die Grenzen ziehen?
Mehr dazu: https://leckerekekse.de/wordpress/jessamine-chan-institut-fuer-gute-muet...