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Ich habe lange überlegt, was ich über dieses Buch schreiben könnte, das ihm auch gerecht wird.
Min Jin Lee schrieb mit diesem Buch einen wahrhaft epischen Generationenroman, der die japanisch-koreanische Geschichte thematisiert. (Der Klappentext reduziert die Handlung zu sehr auf drei der Charaktere!) Laut Wikipedia war “Pachinko”, so der Originaltitel, der erste Roman, der diese Thematik für eine erwachsene englischsprachige Leserschaft aufgriff.
Den ersten Band der Reihe rund um Ermittler Max Heller nur auf das Label ‘Kriminalroman’ zu reduzieren, würde weder der Komplexität noch dem Anspruch des Buches gerecht werden. Aber die Mischung aus Kriegsdrama und Kriminalroman funktioniert hervorragend und kann sicher Liebhaber beider Genres überzeugen.
Dieses Buch wurde im Rahmen des “Hogarth Shakespeare”-Projekts geschrieben, bei dem bekannte Autoren wie Anne Tyler, Margaret Atwood, Tracy Chevalier oder eben Jo Nesbø sich an Neuinterpretationen der Stücke von William Shakespeare versuchen.
Ein Theaterstück in einen Roman umzuschreiben ist ein schwieriges Unterfangen.
Zwischen der Veröffentlichung des ersten und der des zweiten Bandes lag gerade mal ein Jahr. EIN Jahr. Eeeeeein Jahr. Für das Schreiben, Lektorieren und Editieren einer epischen Science-Fantasy, die so komplex ist, dass mein Mann sich seit Tagen meine ungläubige Bewunderung anhören muss. Oder mein Jammern darüber, dass mein Gehirn kurz vorm Implodieren steht, je nachdem.
Mord ohne Aussicht?
“Frauen, die Bärbel heißen” ist das Roman-Debüt von Marie Reiners die sich bis dato eher als Drehbuchautorin einen Namen gemacht hatte. Ihrer Vorstellung entspringt zum Beispiel die Fernsehserie “Mord mit Aussicht”, eine Krimi-Komödie mit wunderbar schrägem Humor – die ich übrigens nur empfehlen kann, einfach herrlich.
Jon Cohen erzählt eine leise, behutsame Geschichte, die mit einer Tragödie beginnt: ein schrecklicher Unfall reißt Harrys Frau Beth aus dem Leben, und als wäre das noch nicht entsetzlich genug, muss er sich auch noch die Schuld daran geben. Wäre da nur nicht dieser Lottoschein gewesen, der ihm doch Glück bringen sollte…
Ich bin sehr enttäuscht von diesem Buch, das ich doch eigentlich lieben wollte – da bin ich von Aicher anderes gewohnt, wie zum Beispiel seine grandiose “Totenfrau”.
Ich fand “Bösland” von Anfang an sehr vorhersehbar.
Über lange Strecken der Handlung ist nicht mal klar, ob überhaupt ein Verbrechen vorliegt.
Eine Frau ist mitten in der Wildnis bei miesesten Wetterbedingungen und ohne Proviant verschwunden – der unschöne Ausgang einer missglückten Teambildungsmaßnahme. Soweit könnte das zwar spannend, aber einfach nur die Geschichte eines schlecht geplanten Abenteuers sein.
‘Portrait of the artist as a complete jerk’
Diesen Titel gab Olga Grushin ihrer Rezension des englischen Originals in der New York Times. Also ‘Porträt des Künstlers als kompletter Dreckskerl’, um das A-Wort mal elegant zu umschiffen.
Argentinien steht kurz vor dem Militärputsch.
Die großen Veränderungen im Land zeigen sich im Kleinen – im Alltag ganz normaler Menschen, die keinerlei Einfluss auf diese Entwicklungen haben. Über Politik wird in der Autowerkstatt debattiert, im Friseursalon beweint man den Tod Juan Peróns, in der Klosterschule verwechselt man in aller Unschuld Kommunismus und Spiritismus.
Martin Österdahl legt mit seinem Debütroman einen komplexen Politthriller vor, der Ereignisse in der schwedisch-russischen Geschichte mit Verschwörungstheorien und handfester Thrillerspannung kombiniert.
Zunächst ein Hinweis: natürlich spiegelt diese Rezension nur meine eigene Meinung wieder und ist ironisch überspitzt formuliert. Mir ist bewusst, dass andere Leser diesem Buch deutlich mehr abgewinnen können als ich und möchte das auch niemandem absprechen.
Originalität / Einfallsreichtum:
Maxim Biller erzählt die Geschichte einer russisch-jüdischen Familie – oder halt, nein, nicht einer, sondern seiner russisch-jüdischen Familie. Es ist eine komplexe Geschichte von Emigration und Flucht, Verrat und Denunziation, die von Rechts wegen gar nicht auf nur 208 Seiten passen sollte.
Nach den ersten Kapiteln habe ich dieses Buch gehasst.
“Friedrich Ani vereint erneut grenzenlose Traurigkeit, menschliche Abgründe und atemlose Spannung in einem an Melancholie kaum zu übertreffenden Roman.”
Behauptet die Klappbroschur.
Zornig ist sie, die Gewitterschwimmerin, wütet gegen eigenes Leid und das ererbte Leid ihrer Familie. Wenn sie in den See springt, über dem die Blitze zucken, hofft sie darauf, dass endlich, endlich einer einschlägt und alles vorbei ist.
Das erste Blättern durchs Buch:
Aha, ein Abkürzungsvereichnis. ‘GRU GSch WSCCP’ als Abkürzung zu bezeichnen ist gewagt. Direkt danach, als Gegenpol: ein PVLLRN¹. Ich lach mich tot – ein Witzarchiv. Ein Kreuzworträtsel. Ein Comic ohne Bilder. Schwarzweiße Bilder ohne Comic. Das Nachwort auf Seite 94.
An dieser Stelle spüre ich das Kribbeln freudiger Erwartung.
“Der Vogelgott” ist ein Roman, der Assoziationen weckt, vor allem mit Kafka, aber auch Edgar Allen Poe und H.P. Lovecraft klingen an. Meine Notizen strotzen nur so vor Begriffen wie “befremdlich”, “bösartig” und “bedrohlich”, aber auch “unwiderstehliche Sogwirkung” habe ich mir direkt dreimal notiert.
HANDLUNG