Alle Rezensionen von Mikka Liest

Gedankengewitter - Andy Feind

Gedankengewitter
von Andy Feind

Ehrlich und unverfälscht

Ich habe lange überlegt, was ich über dieses Buch schreiben könnte, das ihm auch gerecht wird.

Ein einfaches Leben - Min Jin Lee

Ein einfaches Leben
von Min Jin Lee

‘Pachinko’

Min Jin Lee schrieb mit diesem Buch einen wahrhaft epischen Generationenroman, der die japanisch-koreanische Geschichte thematisiert. (Der Klappentext reduziert die Handlung zu sehr auf drei der Charaktere!) Laut Wikipedia war “Pachinko”, so der Originaltitel, der erste Roman, der diese Thematik für eine erwachsene englischsprachige Leserschaft aufgriff.

Der Angstmann - Frank Goldammer

Der Angstmann
von Frank Goldammer

Der Angstmann: Schreckgespenst oder Mörder?

Den ersten Band der Reihe rund um Ermittler Max Heller nur auf das Label ‘Kriminalroman’ zu reduzieren, würde weder der Komplexität noch dem Anspruch des Buches  gerecht werden. Aber die Mischung aus Kriegsdrama und Kriminalroman funktioniert hervorragend und kann sicher Liebhaber beider Genres überzeugen.

Macbeth - Jo Nesbø

Macbeth
von Jo Nesbø

Rasanter Abstieg eines guten Menschen

Dieses Buch wurde im Rahmen des “Hogarth Shakespeare”-Projekts geschrieben, bei dem bekannte Autoren wie Anne Tyler, Margaret Atwood, Tracy Chevalier oder eben Jo Nesbø sich an Neuinterpretationen  der Stücke von William Shakespeare versuchen.

Ein Theaterstück in einen Roman umzuschreiben ist ein schwieriges Unterfangen.

Die Krone der Sterne - Hexenmacht - Kai Meyer

Die Krone der Sterne - Hexenmacht
von Kai Meyer

Grandiose Fortsetzung

Zwischen der Veröffentlichung des ersten und der des zweiten Bandes lag gerade mal ein Jahr. EIN Jahr. Eeeeeein Jahr. Für das Schreiben, Lektorieren und Editieren einer epischen Science-Fantasy, die so komplex ist, dass mein Mann sich seit Tagen meine ungläubige Bewunderung anhören muss. Oder mein Jammern darüber, dass mein Gehirn kurz vorm Implodieren steht, je nachdem.

Frauen, die Bärbel heißen - Marie Reiners

Frauen, die Bärbel heißen
von Marie Reiners

Mord ohne Aussicht?

Mord ohne Aussicht?

“Frauen, die Bärbel heißen” ist das Roman-Debüt von Marie Reiners  die sich bis dato eher als Drehbuchautorin einen Namen gemacht hatte. Ihrer Vorstellung entspringt zum Beispiel die  Fernsehserie “Mord mit Aussicht”, eine Krimi-Komödie mit wunderbar schrägem Humor – die ich übrigens nur empfehlen kann, einfach herrlich.

Die wundersame Mission des Harry Crane - Jon Cohen

Die wundersame Mission des Harry Crane
von Jon Cohen

Harrys Bäume und Orianas Wald

Jon Cohen erzählt eine leise, behutsame Geschichte, die mit einer Tragödie beginnt: ein schrecklicher Unfall reißt Harrys Frau Beth aus dem Leben, und als wäre das noch nicht entsetzlich genug, muss er sich auch noch die Schuld daran geben. Wäre da nur nicht dieser Lottoschein gewesen, der ihm doch Glück bringen sollte…

Bösland - Bernhard Aichner

Bösland
von Bernhard Aichner

Bösland oder doch eher Ödland?

Ich bin sehr enttäuscht von diesem Buch, das ich doch eigentlich lieben wollte – da bin ich von Aicher anderes gewohnt, wie zum Beispiel seine grandiose “Totenfrau”.

Ich fand “Bösland” von Anfang an sehr vorhersehbar.

Ins Dunkel - Jane Harper

Ins Dunkel
von Jane Harper

Thriller oder Survivaldrama?

Über lange Strecken der Handlung ist nicht mal klar, ob überhaupt ein Verbrechen vorliegt.

Eine Frau ist mitten in der Wildnis bei miesesten Wetterbedingungen und ohne Proviant verschwunden – der unschöne Ausgang einer missglückten Teambildungsmaßnahme. Soweit könnte das zwar spannend, aber einfach nur die Geschichte eines schlecht geplanten Abenteuers sein.

Die Gesichter
von Tom Rachman

‘Portrait of the artist as a complete jerk’

‘Portrait of the artist as a complete jerk’

Diesen Titel gab Olga Grushin ihrer Rezension des englischen Originals in der New York Times. Also ‘Porträt des Künstlers als kompletter Dreckskerl’, um das A-Wort mal elegant zu umschiffen.

Nachtleuchten - María Cecilia Barbetta

Nachtleuchten
von María Cecilia Barbetta

Ein buntes Wirrwarr in Zeiten des Umsturzes

Argentinien steht kurz vor dem Militärputsch.

Die großen Veränderungen im Land zeigen sich im Kleinen – im Alltag ganz normaler Menschen, die keinerlei Einfluss auf diese Entwicklungen haben. Über Politik wird in der Autowerkstatt debattiert, im Friseursalon beweint man den Tod Juan Peróns, in der Klosterschule verwechselt man in aller Unschuld Kommunismus und Spiritismus.

Der Kormoran - Martin Österdahl

Der Kormoran
von Martin Österdahl

Stalinismus, Klaviersonaten, Kannibalismus

Martin Österdahl legt mit seinem Debütroman einen komplexen Politthriller vor, der Ereignisse in der schwedisch-russischen Geschichte mit Verschwörungstheorien und handfester Thrillerspannung kombiniert.

Madame le Commissaire und der verschwundene Engländer - Pierre Martin

Madame le Commissaire und der verschwundene Engländer
von Pierre Martin

Merci, mais non merci – danke, aber nein danke.

Zunächst ein Hinweis: natürlich spiegelt diese Rezension nur meine eigene Meinung wieder und ist ironisch überspitzt formuliert. Mir ist bewusst, dass andere Leser diesem Buch deutlich mehr abgewinnen können als ich und möchte das auch niemandem absprechen.

Originalität / Einfallsreichtum:

Sechs Koffer - Maxim Biller

Sechs Koffer
von Maxim Biller

Die Geschichte ist fast zu gut, um nicht erfunden zu sein.

Maxim Biller erzählt die Geschichte einer russisch-jüdischen Familie – oder halt, nein, nicht einer, sondern  seiner russisch-jüdischen Familie. Es ist eine komplexe Geschichte von Emigration und Flucht, Verrat und Denunziation, die von Rechts wegen gar nicht auf nur 208 Seiten passen sollte.

Bungalow
von Helene Hegemann

Zwischen extremer Verwahrlosung und Apokalypse

Nach den ersten Kapiteln habe ich dieses Buch gehasst.

Ermordung des Glücks - Friedrich Ani

Ermordung des Glücks
von Friedrich Ani

Nächte allumfassender Sprachlosigkeit

“Friedrich Ani vereint erneut grenzenlose Traurigkeit, menschliche Abgründe und atemlose Spannung in einem an Melancholie kaum zu übertreffenden Roman.”

Behauptet die Klappbroschur.

Die Gewitterschwimmerin - Franziska Hauser

Die Gewitterschwimmerin
von Franziska Hauser

Keine leichte Kost

Zornig ist sie, die Gewitterschwimmerin, wütet gegen eigenes Leid und das ererbte Leid ihrer Familie. Wenn sie in den See springt, über dem die Blitze zucken, hofft sie darauf, dass endlich, endlich einer einschlägt und alles vorbei ist.

Dunkle Zahlen - Matthias Senkel

Dunkle Zahlen
von Matthias Senkel

[ DOES NOT COMPUTE. REPEAT? ]

Das erste Blättern durchs Buch:

Aha, ein Abkürzungsvereichnis. ‘GRU GSch WSCCP’ als Abkürzung zu bezeichnen ist gewagt. Direkt danach, als Gegenpol: ein PVLLRN¹. Ich lach mich tot – ein Witzarchiv. Ein Kreuzworträtsel. Ein Comic ohne Bilder. Schwarzweiße Bilder ohne Comic. Das Nachwort auf Seite 94.

An dieser Stelle spüre ich das Kribbeln freudiger Erwartung.

Der Vogelgott
von Susanne Röckel

Die Haut der Zivisilation ist hauchdünn

“Der Vogelgott” ist ein Roman, der Assoziationen weckt, vor allem mit Kafka, aber auch Edgar Allen Poe und H.P. Lovecraft klingen an. Meine Notizen strotzen nur so vor Begriffen wie “befremdlich”, “bösartig” und “bedrohlich”, aber auch “unwiderstehliche Sogwirkung” habe ich mir direkt dreimal notiert.

Hitze - Jane Harper

Hitze
von Jane Harper

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