Alle Rezensionen von Corsicana

Die Glocke im See - Lars Mytting

Die Glocke im See
von Lars Mytting

Sprachgewaltiger erster Teil einer Norwegen-Saga

Ein abgelegenes Tal in Norwegen um 1880. Das Leben ist hart, die Winter lang und die Gottesdienstbesucher (er)frieren in der kalten Stabkirche. Der neue Pfarrer möchte endlich eine neue, moderne, gut beheizbare Kirche.

Abendrot
von Kent Haruf

Naturalistisch, realistisch und von einer tiefen Menschlichkeit durchzogen

Der amerikanische Autor Kent Haruf hat seine Romane alle in der fiktiven Kleinstadt Holt in Colorado angesiedelt. In den Weiten der Prärie ist das Leben hart und manchmal trostlos. Hier leben - im bildlichen Sinne - die, die es nicht bis ganz in den Westen nach Kalifornien geschafft haben. Und denen auch der Elan oder der Mut fehlen, mehr aus ihrem Leben zu machen.

Doggerland. Fehltritt - Maria Adolfsson

Doggerland. Fehltritt
von Maria Adolfsson

Gelungener Auftakt einer neuen Krimi-Reihe

Doggerland ist eine Inselgruppe in der Nordsee zwischen Großbritannien und Dänemark, die vor ca. 8.000 Jahren untergegangen ist.. In dieser neuen Krimi-Serie existieren die Inseln aber noch. Die fiktive Bevölkerung ist eine Mischung aus Skandinaviern, Niederländern und Briten. Die Ortsnamen wirken skandinavisch - aber es gibt Pubs wie in England.

Drei Wochen Juli - Ilvi Frey

Drei Wochen Juli
von Ilvi Frey

Rasante Beschreibung einer ungewöhnlichen Liebe

Susanna ist eine Tochter aus gutem Hause - aber sie macht sich nichts aus Wohlstand und hat ihren eigenen Kopf. Und sie jobbt  neben der Schule als Bedienung auf Events. Dort lernt sie eines Tages Josh kennen. Er hat ebenfalls reiche Eltern - aber das zeigt sich erst später,  nachdem sie die Nacht miteinander verbracht haben.

Der Zorn der Einsiedlerin - Fred Vargas

Der Zorn der Einsiedlerin
von Fred Vargas

Literarischer Krimi mit leider ein paar Längen

Vor Jahren habe ich einmal eine Verfilmung eines Adamsberg-Krimis von Fred Vargas gesehen und war sofort angetan von der einzigartigen Atmosphäre und vom schon sehr eigenen Kommissar Adamsberg.

Kluftinger - Michael Kobr, Volker Klüpfel

Kluftinger
von Michael Kobr Volker Klüpfel

Diesmal mit recht viel Tiefgang

          Kommissar Kluftinger wohnt in Altusried im Allgäu und arbeitet bei der Kriminalpolizei im nahen Kempten.  Er ist ein recht konservativer, spießiger und manchmal auch sperriger Charakter - aber ein guter Ermittler. Die Leser dieser Kult-Krimis kennen schon lange eine Vorliebe für Käsespätzle, für faule Abende auf dem Sofa und seine Sparsamkeit.

Schwabinger 7 - Alfons Zürcher

Schwabinger 7
von Alfons Zürcher

Eine lange Kneipennacht

Eine lange Kneipennacht

Die Schwabinger 7 ist eine legendäre Kneipe in Schwabing. Eher Spelunke als schick - und das im ansonsten sehr schicken München.

Redemption Point - Candice Fox

Redemption Point
von Candice Fox

Spannende Suche nach Gerechtigkeit

          Ted Concaffey wurde wegen Vergewaltigung einer Schülerin angeklagt. Aber er ist unschuldig. Als die Anklage aus Mangel an Beweisen aufgehoben wird, ist Concaffey trotzdem nicht glücklich, kann es nicht sein. Seine Frau hat sich von ihm losgesagt, seine kleine Tochter darf er nur noch unter Aufsicht des Jugendamtes sehen und die Öffentlichkeit bleibt bei ihrer Verurteilung.

Ein Winter in Paris - Jean-Philippe Blondel

Ein Winter in Paris
von Jean-Philippe Blondel

Kleiner Roman mit viel Tiefgang

          Victor kommt aus eher einfachen Verhältnissen und aus der Provinz. Aber durch viel Fleiß schafft er es in die Vorbereitungsklassen für die berühmten Grandes Ecoles in Paris.
Aber er ist einsam in Paris, er merkt, dass er die "sozialen Codes" nicht kennt, mit denen seine Mitschüler aus reichem Haus aufgewachsen sind.

Das rote Adressbuch - Sofia Lundberg

Das rote Adressbuch
von Sofia Lundberg

Schöne Geschichte - sprachlich leider weniger gelungen - zu seicht

          Doris ist 96, wohnt alleine in Stockholm und die Alltagsbewältigung fällt ihr zunehmend schwer. Und dann kommt sie nach einem Sturz auch noch ins Krankenhaus.

Manhattan Beach - Jennifer Egan

Manhattan Beach
von Jennifer Egan

Ein wahres Lesevergnügen

Anna Kerrigan wächst in den 30er Jahren in New York auf. Die Weltwirtschaftskrise trifft ihre Familie hart. Die Mutter kann nicht mehr als Tänzerin arbeiten, da sie sich um Annas behinderte kleine Schwester kümmern muss. Und der Vater hält die Familie mit Gelegenheitsjobs im Hafen über Wasser.

Sommer in Super 8 - Anne Müller

Sommer in Super 8
von Anne Müller

Eine Zeitreise in die 70er. Mit unerwartet viel Tiefgang.

Clara wächst als mittleres von 5 Kindern in einer Arztfamilie in Schleswig-Holstein auf. Es sind die 70er Jahre, die Frauen tragen meist Kittelschürzen, wollen perfekte Hausfrauen sein und so sauber und ordentlich wie die Häuser sollen auch die Familien sein. Aber natürlich ist vieles ganz anders, als es die glänzende Fassade vorspielt. Auch in Claras Familie. 

Der Schatten - Melanie Raabe

Der Schatten
von Melanie Raabe

Unvorhersehbare Wendungen

Norah ist Mitte 30 und hat nach einer "Katastrophe" ihr altes Leben und ihre Beziehung in Berlin hinter sich gelassen und fängt in Wien neu an. Es ist kalt und düster in Wien und Norah fällt der Neubeginn schwer. Und dann sagt ihr eine Bettlerin auf der Straße voraus, dass sie am 11. Februar im Prater einen Mann Namens Arthur Grimm ermorden wird. 

Summer - Monica Sabolo

Summer
von Monica Sabolo

Sprachgewaltiges Buch über die düsteren Geheimnisse einer mondänen Familie

Eine mondäne Villa am Genfer See. Eine Bilderbuchfamilie. Der Vater erfolgreicher Anwalt, die Mutter schlank und schön, die Tochter der Mutter wie aus dem Gesicht geschnitten. Ausschweifende Parties, Nur der Sohn des Hauses fällt aus dem Rahmen: Gehemmt, kaum Freunde, Schulprobleme. Alles andere als der Stolz der Familie.

Weit weg von Verona - Jane Gardam

Weit weg von Verona
von Jane Gardam

Jane Gardem zeigte schon in ihrem Debüt ihre Begabung als Schriftstellerin

          Jessica Vye ist eine 12 jährige Schülerin aus einem englischen Badeort. Es ist mitten im 2. Weltkrieg und eine Gasmaske müssen die Schülerinnen immer mit sich führen. Gleichzeitig verbringen sie die Nächte oft im Luftschutzbunker und tagsüber gibt es nur einen engen Aktionsradius, da man im Falle von Luftangriffen immer wissen muss, wo man vermisste Menschen suchen soll.

Das weibliche Prinzip - Meg Wolitzer

Das weibliche Prinzip
von Meg Wolitzer

Irgendwie hatte ich mehr erwartet...

          Meg Wolitzer ist mit "Die Interessanten"  bekannt geworden. Und ich war damals sehr begeistert von diesem Buch, das die Lebenswege von College-Freunden beschreibt.

Deshalb hatte ich mich sehr auf den neuen Roman von Meg Wolitzer gefreut. Und wurde ein klein wenig enttäuscht. Aber vielleicht waren meine Erwartungen auch zu hoch?

Lempi, das heißt Liebe
von Minna Rytisalo

Finnische Bücher haben einen ganz besonderen Sound

Finnische Bücher haben einen eigenen Sound. Einerseits naturalistisch, manchmal hart. Wie die langen Winter, die Kälte, der harte Kampf ums Überleben. Andererseits auch poetisch. Wie der kurze aber schöne Sommer, die schöne Landschaft, die Saunakultur.

Ins Dunkel - Jane Harper

Ins Dunkel
von Jane Harper

Psychologische Spannung im düsteren, bedrohlichen Wald

          Aaron Falk ist bei der Federal Police in Melbourne in Australien, zuständig für Steuerfahndung. 
Das hört sich zunächst nicht so spannend an - ist es aber. Denn, wie heißt es so oft bei der Tätersuche: "Folge dem Geld". Und so gerät Falk immer wieder in Ermittlungen  der örtlichen Kriminalpolizei.

Eine Liebe, in Gedanken - Kristine Bilkau

Eine Liebe, in Gedanken
von Kristine Bilkau

Das Leben einer Frau, die ihrer Zeit voraus war

Eine Tochter löst den Haushalt ihrer verstorbenen Mutter auf. Findet Notizen und Briefe und erinnert sich an frühere Gespräche. Die Tochter lässt sich Zeit mit den Erinnerungen - und so ist es auch in diesem Buch: 

Die Unruhigen - Linn Ullmann

Die Unruhigen
von Linn Ullmann

Eine Tochter, berühmte Eltern und die Suche nach einem Zuhause

          "Vielleicht brauchten beide, Mama und Papa, einen Vater. Jemanden, der sich ihrer annahm, wenn sie sich verlaufen hatten und nach Hause sehnten. 
Oder sie brauchten eine Hausfrau. Künstler brauchen Hausfrauen" (S. 305)

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