Rezension

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Die 100
von Kass Morgan

Bewertet mit 2.5 Sternen

Die 100

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Kass Morgan studierte an der Brown University bis zum Bachelor und absolvierte anschließend ein Masterprogramm in Oxford. Derzeit lebt sie als Lektorin und freie Autorin in Brooklyn. Noch vor Erscheinen ihres ersten Buches, Die 100, konnte sie bereits die Rechte der Serienverfilmung verkaufen. Quelle

„Die 100“ ist der Auftakt einer Reihe, die bis jetzt 3 Bände umfasst.

Erster Satz:
"Die Tür glitt zur Seite und Clarke wusste, dass es Zeit war zu sterben.“

Klappentext:
Eine packende Mischung aus »Der Herr der Fliegen« und »Die Tribute von Panem«

Seit einem vernichtenden Atomkrieg lebt die Menschheit auf Raumschiffen. 300 Jahre lang hat niemand mehr die Erde betreten. Doch nun sollen 100 jugendliche Straftäter das Unmögliche wagen: zurückkehren und herausfinden, ob ein Leben auf dem blauen Planeten wieder möglich ist. Doch was die idealistische Clarke, der geheimnisvolle Bellamy und die anderen Verurteilten nach ihrer Ankunft vorfinden, raubt ihnen den Atem. Ein tödliches Abenteuer beginnt, auf das sie kein Training der Welt hätte vorbereiten können ...

Cover:
Das Cover finde ich sehr ansprechend und ist passend zu der TV-Serie gestaltet worden. Zu sehen sind die Hauptcharaktere der TV-Serie sowie einige Charaktere, die auch im Buch vorkommen. Man fragt sich sofort, wer sind die 100? Ich wollte sie auf jeden Fall näher kennenlernen, was u.a. an dem Cover lag :) 

Leseprobe

Meinung:
An dieser Stelle meinen herzlichsten Dank an Heyne fliegt für das Rezensionsexemplar.

Ich schaue schon seit einer Weile die TV-Serie zu „Die 100“ und die gefällt mir bis jetzt ganz gut. Deswegen wollte ich auch unbedingt das Buch dazu lesen. Aber irgendwie konnte mich der erste Teil noch nicht komplett überzeugen …

Die Geschichte wird uns abwechselnd aus vier verschiedenen Sichten erzählt. Zum einen haben wir Clarke Griffin, die ihre Eltern verloren hat und durch den Verrat ihres Freundes Wells als Straftäterin gilt. Sie gehört zu den „100“ Straftätern, die zur Erde geschickt werden. Ihre angefangene Ausbildung zur Ärztin macht Clarke auf der Erde schnell zu einer unverzichtbaren Persönlichkeit und sie versucht alles, um den Verletzen und Kranken zu helfen. Ich finde sie eigentlich ganz cool, auch wenn ich noch nicht viel von ihr gesehen habe. Sie ist sehr klug und fleißig und zögert nicht, anderen zu helfen. Ihre widerspenstigen Gefühle für Wells, ihren Exfreund, und Bellamy, den Draufgänger, kann sie auf der Erde gar nicht gebrauchen. Ehrlich gesagt hoffe ich, dass man von ihr noch viel mehr erfährt, denn das hat mir bis jetzt noch nicht gereicht.

Bellamy Blake erzählt uns ebenfalls seine Geschichte. Er tut  alles, um seine kleine Schwester Octavia, die es nach den Gesetzen der Gesellschaft nicht geben dürfte, zu retten. Für seine unerschütterliche Loyalität und Zuneigung mochte ich ihn sofort und finde ihn, von den Charakteren aus dem Buch, am interessantesten.
Wells Jaha, der Exfreund von Clarke, und Sohn des Kanzlers hat es durch eine List unter die „100“ Straftäter geschafft. Denn er will Clarke um jeden Preis beschützen und wieder gut machen, was er ihr und ihrer Familie angetan hat. Für meinen Geschmack ist er im Buch noch ziemlich farblos geblieben, was ich schade finde. Denn er ist durchaus ein spannender Charakter.
Dann hätten wir noch die junge Glass, die es in der TV-Serie nicht gibt, und die durch ihre Perspektive dafür sorgt, dass der Leser erfährt, was auf dem Raumschiff vor sich geht. Sie versucht ihre große Liebe Luke zurück zu gewinnen und musste dafür bereits große Opfer bringen. Ich weiß noch nicht, ob ich sie mag. Ich warte einfach mal ab.
Die Charaktere sind mir alle zu farblos geblieben, sodass ich keine wirklich „Bindung“ zu ihnen aufbauen konnte. Ich kann nicht wirklich sagen, woran das liegt. Es fehlten mir die Entwicklung und ein Aufbau. Dennoch bieten die Charaktere viel Potential und ich bin sehr gespannt, ob sie mich im nächsten Teil mehr überzeugen können. Denn ich würde sehr gerne wissen, wie sie sich machen.

Der dystopische Hintergrund erinnert mich ein wenig an die „Godspeed“-Trilogie von Beth Revis, die ich gelesen habe. Auch dort musste die Menschheit ins Weltall fliehen und lebte eine lange Zeit auf einem Raumschiff, um nach einem geeigneten Lebensraum zu suchen. Aber ich denke, das war es auch schon an Ähnlichkeiten. Jedenfalls bis jetzt.
„Seit einem vernichtenden Atomkrieg lebt die Menschheit auf Raumschiffen. 300 Jahre lang hat niemand mehr die Erde betreten. Doch nun sollen 100 jugendliche Straftäter das Unmögliche wagen: zurückkehren und herausfinden, ob ein Leben auf dem blauen Planeten wieder möglich ist.“ (Siehe Klappentext).
Die Idee finde ich spannend, weswegen ich auch zu dem Buch gegriffen habe. Allerdings erfahren wir in diesem ersten Teil viel zu wenig über das Leben auf der Erde und wie sich die Jugendlichen mit den neuen Gegebenheiten schlagen. Es gibt zahlreiche Rückblenden und wir erfahren, warum die unsere vier Protagonisten überhaupt zu den „100“ zählen. Das war durchaus auch wichtig und interessant, aber vielleicht hätte man es kürzer halten können oder mehr ausgleichen.
Ich hoffe ganz stark, dass es im nächsten Teil mehr um die Erde geht und wie das Überleben dort möglich ist. Ich finde, dass das    eigentliche Thema viel zu kurz gekommen ist.

In diesem Buch geht es bei jedem unserer Protagonisten auch um die Liebe und sie wird in aller Breite ausgeweitet. Wells liebt Clarke, Clarke hat noch Gefühle für Wells, kann ihm aber nicht verzeihen und fühlt sich zudem noch zu Bellamy hingezogen. Bellamy fühlt sich wiederum von Clarke angezogen, steht sich aber selber im Weg. Und Glass liebt Luke, dem sie Geheimnisse vorenthält.

Ich bin ja ein großer Fan von Liebe, Romantik und Dramatik, aber mal ehrlich, haben die „100“ momentan nicht andere Sorgen auf der Erde, als ihre Gefühle? Für mich nehmen die Beziehungsprobleme viel zu viel Raum ein, was die Charaktere ein wenig unreif wirken lässt. Wisst ihr was ich meine? Ich hätte mir gewünscht, dass der Fokus nicht auf der Liebe liegt, sondern auf dem Aspekt, dass sie die Erde nach 300 Jahre wieder neu entdecken!  Mal schauen, wie sich das im nächsten Teil entwickeln wird.

Der Schreibstil der Autorin hat mir zugesagt. Sehr angenehm, leicht und flüssig. Andererseits hätte ich mir an manchen Stellen mehr Tiefe in den Charakteren und der Handlung gewünscht. Die Ereignisse plätschern mir zu sehr dahin und dann ist der erste Teil auch schon vorbei. Aber ich bin sehr optimistisch, da die Geschichte sehr viel Potential bietet. Ich lasse mich von dem 2. Teil überraschen!

„Die 100“ war ein Auftakt, der mich leider noch nicht ganz überzeugen konnte. Es ist eine spannende Geschichte, mit interessanten Charakteren. Allerdings bedarf beides noch an Tiefe und Authentizität. Ich bin ein großer Fan von Dystopien und mich hat diese Reihe nicht ohne Grund angesprochen. Es gibt noch viel Potential und ich bin gespannt, ob dieses im 2. Teil genutzt wird. Im Januar 2016 erscheint bei uns der 2. Teil der Reihe, „Die 100 - Tag 21“, den ich mir auf jeden Fall genauer ansehen werde. Bis dahin werde ich weiterhin die TV-Serie schauen, die schon ziemlich anders ist, als das Buch :)

Lg
Levenya
http://levenyasbuchzeit.blogspot.de/

Vielen DANK für ein Rezensionsexemplar!
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Fakten:
Broschiert: 320 Seiten
Verlag: Heyne Verlag (27. Juli 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3453269497
ISBN-13: 978-3453269491
Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 14 Jahren
Originaltitel: The 100
Preis: 12,99€