Rezension

Beim nächsten Mal weniger Liebe mehr Detail bitte :)

Die 100
von Kass Morgan

Bewertet mit 4 Sternen

Seit einem vernichtenden Atomkrieg lebt die Menschheit auf Raumschiffen. 300 Jahre lang hat niemand mehr die Erde betreten. Doch nun sollen 100 jugendliche Straftäter das Unmögliche wagen: zurückkehren und herausfinden, ob ein Leben auf dem blauen Planeten wieder möglich ist. Doch was die idealistische Clarke, der geheimnisvolle Bellamy und die anderen Verurteilten nach ihrer Ankunft vorfinden, raubt ihnen den Atem. Ein tödliches Abenteuer beginnt, auf das sie kein Training der Welt hätte vorbereiten können ...

Meine Meinung: 
Bei diesem Buch handelt es sich um den Beginn einer Dystopie. Wir haben hier den ersten Band einer Trilogie. Die Erde ist aufgrund des nuklearen Winters nicht mehr bewohnbar. 300 Jahre leben die restlichen Menschen nun auf einem Raumschiff. Jetzt sollen 100 jugendliche Straftäter auf die Erde geschickt werden, um das Überleben dort zu testen. 

Ich muss sagen, dass ich die Serie hier schon besitze, aber erst das erste Buch lesen wollte. Ich bin inzwischen froh, dass ich das getan habe, weil viele Leute, die erst die Serie geschaut haben, und dann das Buch gelesen haben, vom Buch enttäuscht wurden. Ich dagegen war völlig unbeeinflusst und daher begeistert. In der Inhaltsangabe der Serie sieht man aber auch, dass dort Figuren auftreten, die es im Buch gar nicht gibt und umgekehrt. Ich denke also, dass man da dann auch nicht unbedingt vergleichen kann. Mir scheint es als wäre das Buch einfach nur der Ideengeber gewesen, die Serie dagegen aber dann eher eine eigene Geschichte. Ich kann da aber gerne nochmal meine Meinung zu als Kommentar posten, wenn ich die Serie angesehen habe (gleich schau ich nämlich direkt die erste Folge :) )

Jetzt aber zum Buch. Ich bin absolut begeistert von all den Charakteren. Clarke, Wells, Bellamy und Octavio und auch Glass und Luke sind absolut einzigartige Charaktere. Jeder hat seine eigene Geschichte und gerade die Rückblenden in die Vergangenheit der Figuren finde ich absolut super. Besonders gelungen finde ich Glass Sicht, da sie die einzige "Hauptperson" ist, die sich noch auf dem Raumschiff befindet. Somit erleben wir nicht nur die Ereignisse auf der Erde, sondern auch auf dem Raumschiff. Das finde ich wirklich gelungen, weil mich die ganze Zeit auch das Leben auf dem Schiff und die Zustände dort interessiert haben. An dieser Stelle muss ich aber sagen, dass ich die Idee nicht ganz neu finde. Ich musste sehr oft an die "Godspeed" Trilogie denken, die vom Grundprinzip ja schon sehr ähnlich ist :)

Jetzt kommen wir zu einem Kritikpunkt, der auch der Grund für den einen abgezogenen Stern ist. Und zwar finde ich schade, dass viele Szenen und gerade die spannenden actiongeladenen Szenen sehr undetailliert beschrieben sind. Dafür nehmen die Liebesgeschichten (verschmähte Liebe, Liebeskummer, Gedanken über den jeweils anderen) viel Platz ein und oft liegt auch der Fokus bei diesen Liebesgeschichten. Das find ich nicht ganz gelungen. Ich hätte mir hier mehr Action und Dystopie, weniger Kitsch gewünscht. Daher erhoffe ich mir diesbezüglich viel von der Serie :) Auch schade finde ich, dass wir nichts mehr davon hören, ob denn nun die Leute im Raumschiff die 100 über deren Armbänder überwachen oder inwiefern sie überprüfen, was die Jugendlichen treiben. Das ist einfach so ein kleiner Logikfehler. Aber ich finds noch aushaltbar.
Der Cliffhanger ist übrigens echt fies (auch wenn ichs nicht sooo überraschend finde), und es ist noch fieser, dass ich den zweiten Band noch nicht besitze :D

Fazit:
Ein absolut gelungener Dystopiestart, der von der Idee erstmal etwas an die Godspeed Reihe denken lässt. Mich fasziniert aber total, dass wir durch Glass und die verschiedenen Jugendlichen auf der Erde unterschiedliche Sichtweisen erleben. Die Charaktere sind alle perfekt ausgearbeitet und jeder auf seine Art einzigartig. Ich bewerte dieses Buch ganz unabhängig von der Serie, da ich diese noch nicht gesehen habe. Daher vergebe ich 4 Sterne, auch wenn ich mir vorstellen könnte, dass die Serie mir besser gefällt, weil da sicherlich mehr Details ausgearbeitet werden.