Rezension

Gelungener Auftakt

Die 100
von Kass Morgan

Bewertet mit 4 Sternen

Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich die gleichnamige und vor allem hochgelobte TV-Serie noch nicht gesehen habe. Da sich dies bald ändern wird, habe ich allerdings dennoch zuerst zum Buch gegriffen, da ich bei sowas gerne Buch und Serie vergleiche. Von daher habe ich mich sehr auf "Die 100" gefreut und hatte riesige Erwartungen, die zum Großteil zum Glück erfüllt wurden.

Kass Morgen besitzt einen angenehmen und flotten Schreibstil, von dem ich recht schnell begeistert war. Ich muss zwar sagen, dass es die ersten Seiten bei mir noch sehr schwer hatten, ich allerdings immer besser in die Geschichte hinein kam und zum Schluss so gefesselt war, dass ich das Buch nur schwer aus der Hand legen konnte. Die Geschichte ist actionreich und spannend und besticht mit vielseitigen Figuren und interessanten Schauplätzen, sodass man als Leser immer direkt mittendrin ist.

Die Idee, dass die Menschheit aufgrund eines Atomkrieges zerstört wird, ist alles andere als neu, konnte mich aber dennoch packen, da die Autorin immer wieder neue Ideen hinzugefügt hat, die mich begeistern konnten. Die Idee, das jugendliche Straftäter auf der Erde ausgesetzt werden, um diese zu erkunden, fand ich sehr interessant, da die Erde nicht nur erschreckend, sondern auch authentisch beschrieben wird. Die Raumstation wird ebenfalls gut beschrieben, ebenso die Figuren, die mir zwar nicht immer sympathisch waren, ich sie aber dennoch sehr interessant fand. 

Besonders gut sind hierbei die vielen Perspektivenwechsel, die sofort das Leben auf der Raumstation als auch auf der Erde beschreiben. Während Glass in der Raumstation bleibt, müssen andere Figuren, wie z.B. Bellamy, Wells und Clarke auf die Erde, um diese nach dem vernichtenden Atomkrieg zu erkunden. Was die Jugendlichen hierbei erleben, ist sehr spannend, aber auch erschreckend zugleich, da die Autorin immer wieder eine Schüppe drauf legt und somit auch tödliche Momente schafft, die erschreckend sind, aber gleichzeitig auch sehr gut zum Genre passen.

Die Erkundung der Erde ist gleichzeitig auch die nahezu letzte Chance der Menschheit, jemals wieder auf der Erde leben zu können, denn die Raumstation ist nicht nur sehr eng und und sorgt für schlechte Stimmung, sondern wird auch mit Gesetzen regiert, die für Menschen schnell den Tod bringen können, denn jedes noch so kleine Vergehen kann für denjenigen tödlich enden. Von daher werden auch Wells, Clarke, Bellamy und Co., die selbst Straftaten begangen haben und eigentlich mit dem Tod bestraft werden sollten, auf die Erde geschickt, um sich dort nicht nur den zahlreichen Gefahren auszusetzen, sondern auch um zu schauen, ob dort ein Leben in absehbarer Zeit wieder möglich ist.

Das Buch ist durchweg sehr gut gemacht, besitzt am Ende aber auch einen sehr fiesen Cliffhanger, der es in sich hat. Da ich den zweiten Band "Tag 21" bereits besitze, ist dieser Cliffhanger zwar ärgerlich, für mich allerdings nicht allzu schlimm. Wer "Die 100" noch nicht gelesen hat, sollte sich von daher auch gleichzeitig den zweiten Band kaufen, da man so direkt weiter lesen kann.

Das Cover passt sich dem der TV-Serie an, sodass man hier bereits die Figuren vorgefertigt bekommt. Kann man mögen, muss man aber nicht. Ich hätte es ehrlich gesagt schöner gefunden, wenn ich nicht sofort gewusst hätte, wie die Figuren allesamt aussehen. Die Kurzbeschreibung konnte mich dagegen direkt begeistern und somit habe ich dem Buch sehr gerne eine Chance gegeben.

Abschließend kann man sagen, dass "Die 100" ein gelungener und spannender Auftakt ist, der mit actiongeladenen Momenten und interessanten Figuren begeistern konnte. Ich bin demnach sehr begeistert und kann das Buch nur empfehlen.