Rezension

*+* Ein Fall für mich *+*

Ostseesühne - Eva Almstädt

Ostseesühne
von Eva Almstädt

Bewertet mit 4 Sternen

*+* Zur Originalrezension auf meinem Blog geht es hier entlang: http://irveliest.wordpress.com/2014/05/23/eva-almstadt-ostseesuhne/ *+*

Beschreibung:
Im Feuerlöschteich auf einem Bauernhof entdeckt ein Postbote eine halb verweste männliche Leiche. Von den Bewohnern des Hofes, einem Ehepaar und seinem 16-jährigen als zurückgeblieben geltenden Sohn, fehlt jede Spur. Pia Korittki übernimmt die Ermittlungen – und findet heraus, dass vor Jahren ein merkwürdiges Gerücht im Dorf kursierte, dem jedoch nie jemand nachgegangen ist: Auf dem Hof soll damals ein Mädchen gefangen gehalten worden sein …(Quelle: Bastei Lübbe)

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Das Cover:
Es zeigt vermutlich einen Teil des Röperhofs, dem Fundort zweier Leichen. Ein Teil des Bauernhauses ist zu sehen, ebenso ein Teil der umgebendes Landschaft. Sieht eigentlich ganz nett aus, jedoch verheißen die dunklen Wolken nichts Gutes….zumal schon die Möwen das Weite suchen.
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Meine Meinung:
Unvermeidlich wie es bei mir ist, bilde ich mir schon bei der Betrachtung des Covers eine Meinung zum Buch. Erwartungen erheben sich, ebenso wie die Hoffnung, das Buch möge entweder wirklich so sein wie ich es mir ausmale, oder aber dass es hoffentlich einen ganz anderen Weg einschlägt.
Was ich zuerst dachte, als ich mir „Osteseesühne“ ansah war, dass es vielleicht und hoffentlich ein Buch voller Gegensätze sein könnte. Die heimelige Ostsee-Atmosphäre wird von den dunklen Wolken bedroht…. Wie wird dann die Geschichte sein?

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Nach dem Zuklappen des Buchdeckels bin ich froh, dass meine Erwartungen erfüllt wurden. Ich erlebte wirklich einen bunten Mix aus Idylle und Chaos, Hoffnungen und Ungewissheit. Ruhige Erzähl-Phasen wechselten sich ab mit absoluter Spannung. Vieles war undurchsichtig, klärte sich später aber zum Glück auf. Was mir sehr gefiel war, dass einiges vorhersehbar war, mich aber ziemlich zum Schluss eine absolut unerwartete Wendung erwartete. Wenn ich mit allem gerechnet hätte, mit dieser Auflösung auf keinen Fall!
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Ich gebe es zu, Pia Korittki, die ich erst in diesem Fall kennenlernte, war mir ziemlich schnell sympathisch. Ein wenig tat sie mir leid, wie sie ihre Rolle als alleinerziehende Mutter und ihren Kommissars-Job, der sehr viel Flexibilität voraussetzt, unter einen Hut bekommen musste. Es war schon manchmal eine Gratwanderung, den sie gehen musste, um Job, Kind und auch ihrem eigenen Glück gerecht zu werden. Zunehmend legte ihr der Kindsvater noch Steine in den Weg und leider endet dieser Kriminalroman diesbezüglich mit einem Cliffhanger. Logisch, dass ich nun unruhig mit den Hufen scharre, bis endlich der nächste Fall der patenten Kommissarin den Weg in die Buchläden findet.
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Nicht nur wegen dieses privaten Teils, des Roman-Parts, des Buches sehne ich eine Fortsetzung herbei. Denn auch den Fall an sich fand ich sehr überzeugend, sodass ich Frau Korittki demnächst gerne wieder bei der Arbeit über die Schulter schauen würde.

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Bis auf einige kleine „Schleifen“ in der Geschichte fand ich diese durchgehend ansprechend erzählt. Spannung und Entspannung wechselten sich angenehm ab. Die Charaktere, die zum Tragen kamen, wurden detailliert beschrieben, teilweise auch etwas mysteriös und geheimnisumwittert, was mich während des gesamten Krimis über immer wieder fesselte.

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Was ich sehr schade fand war, dass alle Fragen, die sich mir im Laufe des Buches stellten, alle bis kurz vor Schluss unbeantwortet blieben. Dann jedoch wurde ich von der Vielzahl an Antworten wie von einer Lawine überrollt. Das passte so gar nicht zu dem ausführlichen Stil bis zu diesem Punkt des Kriminalromans. Bisher wurde detailliert und genau geschildert und beschrieben und es wäre schön gewesen, wenn die Auflösung aller offenen Punkte mehr Raum hätte bekommen können. Jedoch: Alle meine wirren Fäden wurden entknotet und zum Schluss lag der komplette Fall wie ein ordentlich aufgewickeltes Wollknäuel da.
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Ganz toll ist es für mich als Ostee-Fan, dass dieser Krimi die „Ostsee“ im Titel nicht nur einfach so trägt. Hin und wieder blitzt schon der Lokalkolorit auf. Sei es, wenn es sich um die dortigen Städte handelt, oder es sich um die Mentalität der Ostsee-Dörfler dreht. Dieses Fleckchen Erde, mit seinen Eigenarten und Besonderheiten, erkannte ich in diesem Kriminalroman oft wieder.
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Mein Fazit:
Auch wenn ich ein paar kleine Kritikpunkte angemerkt habe, möchte ich dieses Buch allen Krimifans empfehlen, egal ob Ostsee-Fan oder nicht. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.
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Infos zum Buch:
„Ostseesühne“ von Eva Almstädt ist Pia Korittkis neunter Fall. Die Erstauflage des Buches ist am 15.04.2014 unter der ISBN: 978-3-404-16928-3 bei Bastei Lübbe erscheinen. Der Kriminalroman umfasst 367 Seiten und ist ebenfalls als eBook und Hörbuch erschienen.