Rezension

Ein wahres Albtraum-Haus

Dornenmädchen - Karen Rose

Dornenmädchen
von Karen Rose

Bewertet mit 4 Sternen

Faith flieht regelrecht aus Miami. Sie flieht vor einem gefährlichen Stalker, der sie bereits seit Jahren verfolgt. Sie ändern ihren Namen und kehrt in ihre Heimatstadt zurück, um dort ihr Erbe anzutreten. Auf dem Weg zum geerbten Haus fährt sie fast eine junge Frau nieder. Im Versuch mit dem Auto auszuweichen, wickelt sie es um einen Baum und kommt ohne größere Verletzungen davon. Sie macht sich sofort auf, um das Mädchen zu suchen und bemerkt schnell, dass dieses schwer verletzt ist. Jedoch nicht durch den beinahe Unfall sondern ihr wurden tiefe Schnittwunden zugefügt. Sie ruft die Polizei und damit Deacon Novak auf den Plan. Ein Mann, der sofort ins Auge sticht. Damit wird eine Welle von Ereignissen los getreten, die Faith in den Mittelpunkt der Ermittlungen katapultiert.  

Wie hat es mir gefallen? 
Ich hatte vergessen, wie verworren die Geschichten von Karen Rose sein können.  
Die Story nimmt dieses Mal eher langsam Fahrt auf, obwohl recht viel gleich von Beginn an geschieht. Das liegt vor allem an der Vorgeschichte von Faith, die erst mal erzählt und erklärt werden muss. Ihre Familie erscheint extrem verkorkst und auch ihre Arbeit als Therapeutin hat ihr nicht immer gute Freunde gemacht. Sie wurde schon einige Male angegriffen und überlebte oft nur durch pures Glück.  
Als sie auf Deacon Novak und sein Team trifft, ist sie extrem abgeklärt und weiß, dass sie sich nur auf sich selbst verlassen kann. Deacon geht ihr aber recht schnell unter die Haut. Er stellt sich in entscheidenden Augenblicken vor sie und glaubt ihre konfuse Vergangenheit.  
Deacon ist es gewohnt im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu stehen. Nicht nur sein ungewöhnliches Aussehen sondern auch seine Ermittlerarbeit bringt ihn in den Focus der Medien. Seine Erfolge als Ermittler sind bereits legendär.  
Mit Fortgang der Geschichte passiert so viel und erst nach und nach werden weitere Geheimnisse gelüftet. Wobei ich sagen muss, die Autorin streut kleine dezente Hinweise, also lest auch zwischen den Zeilen.  
Anfangs hatte ich noch Probleme mit den Abschnitten aus der Sicht des Täters, irgendwie war mir das zuviel. Das nimmt zwar nicht ab, aber es ist extrem passend, da wir als Leser manchmal ein wenig mehr wissen, als die Ermittler. 
Dafür dass das Buch knapp 900 Seiten hat, waren diese sehr schnell gelesen. Es war spannend, wenn ich aber nicht wirklich verstanden habe, warum Faith ihren Namen ändert und dann doch zu ihren Wurzeln zurück kehrt. Jeder der ihren Lebenslauf kennt, könnte vermuten wohin sie gehen wird. 
Das hat mich zwar gestört, aber nicht davon abgehalten weiter zu lesen.