Rezension

Erschreckend spannend!

Pretty Girls
von Karin Slaughter

Die 19jährige Julia verschwindet spurlos vom Uni-Campus. Ihr Verbleib ist nicht geklärt. Wurde sie entführt, ermordet oder hat sie einfach ein anderes Leben begonnen?
Zurück bleibt eine fassungslos Familie, zwei jüngere Schwestern, die verzweifelte Eltern. Die Familie zerbricht. Die Eltern trennen sich, Schwester Lydia verschwindet im Drogensumpf und verliert den Kontakt zu ihrer Familie, Schwester Claire scheint die einzige zu sein, die sich ein „normales“ Leben an der Seite eines sehr  erfolgreichen Mannes ermöglicht hat.
20 Jahre später hat der Vater sich das Leben genommen, Lydia sich ein eigenes kleines, aber glückliches Leben aufgebaut. Wieder ist ein Mädchen verschwunden. Genauso, wie Julia.
Claires Mann wird in einer Gasse Opfer eines Raubüberfalls und stirbt.

Und jetzt nimmt die Geschichte an Fahrt auf. Claire entdeckt, dass ihr liebevoller Mann Paul scheinbar nicht der war, für den sie ihn hielt, ihr ganzes Leben scheint eine Lüge zu sein.
Die Indizien deuten auch auf einen Zusammenhang zu Julias Verschwinden hin.
In ihrer detailreichen, manchmal sehr schonungslosen Erzählweise nimmt Slaughter den Leser mit auf eine rasante Reise. Nichts ist, wie es scheint. Wem kann man noch vertrauen? Teilweise ist die Geschichte überspitzt und unglaubwürdig konstruiert, aber dennoch spannend,  atemberaubend. In der Mitte weist sie die eine oder andere Länge auf. Dennoch – das Ende scheint fast zu abrupt.  Eine Geschichte, die definitiv nichts für den empfindsamen Leser ist und die Frage, ist so etwas in der Realität möglich, möchte man sich eigentlich nichts stellen. 
Dies war mein erster Slaughter, aber ich denke, es wird nicht der Letzte gewesen sein.