Rezension

Packend!

Raum - Emma Donoghue

Raum
von Emma Donoghue

Bewertet mit 5 Sternen

"Raum" hatte ich, als es 2010 erschien, zwar wahrgenommen, aber schnell wieder vergessen; ich wusste auch nicht, worum es geht. Im Rahmen der Oscars 2016 war es dann wegen der Verfilmung wieder hochaktuell und da ich immer lieber das Buch vor dem Film kenne, habe ich es nun endlich gelesen bzw. verschlungen. Ich brauchte ein paar Seiten, um mich an die Sprache zu gewöhnen, da aus der Perspektive eines Fünfjährigen erzählt wird und er oft Artikel weglässt oder falsche Verbformen benutzt -  das relativiert sich aber schnell, weil er mit fortlaufender Handlung immer "korrekter" spricht und man die Fehler auch nicht mehr so sehr wahrnimmt. Die Handlung ist einerseits sehr unaufgeregt und nüchtern, wobei die schockierendsten Aspekte der Gefangenschaft von Mutter und Kind gerade durch die beiläufige oder angedeutete Erzählweise des Kindes enorm hervorstechen. Einerseits bietet die Geschichte sehr viel Spannung, andererseits geht es vor allem um die Mutter-Kind-Beziehung der beiden Protagonisten. Hat man einmal angefangen, kann man das Buch sicher nur sehr schwer wieder aus der Hand legen.

Fazit: Eine (leider) sehr aktuelle und realistische Handlung, die durch die Schilderung eines Kleinkindes extrem greifbar wird und einen auch lange nach dem Lesen beschäftigt. TIPP: Unbedingt (!!) die Verfilmung anschauen, am besten im englischen Originalton - tolle Umsetzung!