Rezension

Spannend

Das Labyrinth erwacht - Rainer Wekwerth

Das Labyrinth erwacht
von Rainer Wekwerth

»Du musst diese und alle anderen Welten durchlaufen, wenn du heimkehren willst. Viele Prüfungen warten
auf dich, aber du wirst nicht allein sein. Gehe in Richtung der Sonne, viele Stunden von hier entfernt.
Auf einer weiteren Ebene wirst du andere finden. Menschen, die wie du im Labyrinth gefangen sind. «
S. 57

Kurzinhalt:

Sieben Jugendliche wachen nackt, orientierungslos und ohne jegliche Erinnerungen an ihr früheres Leben auf
und finden sich allein auf einer weiten Ebene in fremder Umgebung wieder. Nach und nach stoßen die Jugendlichen,
die unterschiedlicher nicht sein könnten, aufeinander und schnell wird klar, dass irgendetwas ganz gewaltig
schief läuft. Sie befinden sich in einer anderen Welt und um Heimkehren zu können müssen sie verschiedene
Welten durchlaufen. Das Problem ist, dass es von Mal zu Mal weniger Portale geben wird und am Ende nur einer
von ihnen in ihre Welt zurückkehren kann.

»In jeder Welt gibt es Tore, Portale, die euch in die nächste bringen, am Ende des Weges liegt die Freiheit.
Derjenige von euch, der alle Welten durchlaufen hat, gewinnt den Preis des Lebens. «
S. 57-58

Charaktere:

Zuerst einmal gäbe es da Jeb, ein freundlicher, mutiger und besonnener Junge, der sich schnell als
Anführer herauszukristallisieren scheint. Jenna, die quasi den weiblichen Part von Jeb verkörpert.
Mischa, ein eher durchschnittlicher und auf den ersten Blick unauffälliger Typ.
Tian, ein Asiate, der zu exzentrischen und panischen Ausbrüchen neigt.
Mary, die zu Anfang das schwächste Glied in der Gruppe zu sein scheint, sich aber im Laufe der Geschichte
sehr gut entwickelt.
Kathy ist intrigant, bösartig und wunderschön. Zwischen Kathy und mir war es Hass auf den ersten Blick und
ich wurde im Laufe des Buches einfach nicht warm mit ihr. Allerdings ist das auch Teil ihres Charmes, denn
wenn Charaktere immer super sympathisch sind, wird es auch schnell mal langweilig. Kathy vollzieht ebenfalls
eine Wandlung, die mir leider zu plötzlich und unglaubwürdig erschien.
Last, but not least: Leon. Leon ist mein absolutes Goldstück in diesem Buch.
Er ist groß, kahlköpfig und tätowiert von Kopf bis Fuß. Zu Beginn der Geschichte ist Leon ein Einzelkämpfer,
der sich gezwungener Maßen in die Gruppe einfügen muss, aber auch er entwickelt sich weiter und stellt
einen spannenden Charakter dar.

Meinung:

„Das Labyrinth erwacht“ hat mich vollkommen überzeugt. Das Buch ist super spannend und man fiebert auf jeder
Seite dem Ziel entgegen. Gemeinsam mit den Charakteren taucht man nach und nach in ihre Vergangenheiten ein,
erfährt nach und nach ein Stückchen mehr, aber nicht genug um zufrieden zu sein. Das ist der reinste Nervenkitzel!
Die Jugendlichen haben keinen blassen Schimmer mehr, wer sie sind und was das ganze soll. Das bedeutet, dass
die Charaktere und der Leser sich auf einer Ebene befinden und gemeinsam versuchen, das Ungewisse zu ergründen. Dadurch wurde ich noch viel mehr in den Sog der Geschichte gezogen, wodurch mir das Buch noch realistischer erschien.

»Könnte sein, aber wer von uns weiß schon, wer er wirklich ist. Vielleicht werden wir es nie erfahren.«
S. 190

Allerdings weist dieses Buch einige langatmigere Stellen auf, die aufgrund der Grundspannung nicht sehr
gravierend sind und meinen Lesegenuss nicht trübten.
Gewünscht hatte mich mir bei solchen Passagen nur, dass der Autor etwas schneller auf den Punkt kommt.

Schreibstil:

Der Schreibstil ist einfach, flüssig und klar verständlich. Manchmal werden allerdings zu viele Sätze benötigt
um eine einfache Botschaft direkt zu konkretisieren, was die Handlung unnötig hinzieht. Allerdings ist das
jetzt Meckern auf hohem Niveau :)

Fazit:

„Das Labyrinth erwacht“ ist der spannende Auftakt einer außergewöhnlichen Trilogie, der es schafft, den Leser
zu packen, in die Geschichte eintauchen zu lassen und der es vermag den Leser zu fesseln.

Im Sommer 2013 erscheint Band 2, der „Das Labyrinth jagd dich" heißen wird.

4,5/5 Sterne/n