Rezension

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Spannung bis zur letzten Seite

Dornenmädchen - Karen Rose

Dornenmädchen
von Karen Rose

Auf der Flucht vor einem Stalker kehrt Faith unter falschem Namen in die Stadt ihrer Familie zurück. Im seit zwei Jahrzehnten leerstehenden Familienanwesen möchte sie sich ein neues Leben aufbauen. Doch das versucht ein Unbekannter um jeden Preis zu verhindern, denn das Haus hütet ein schreckliches Geheimnis. Ihr zu Hilfe kommt der faszinierende FBI-Agent Deacon Novak...

Mein erster Gedanke zu dieser Geschichte war, Himmel, wie soll ein Spannungsbogen über fast 900 Seiten hoch gehalten werden? Doch erstaunlicherweise funktioniert das ziemlich gut.

Es werden von Anfang an zwei Erzählstränge aufgenommen: Der eine begleitet Faith, die gerade wieder das alte Familienanwesen betritt, dass ihr nicht geheuer ist, der andere verfolgt Corinne und Arianna, die von einem sadistischen Mörder und Folterer entführt und in einem Keller festgehalten werden. Bei ihnen ist ein kleines Mädchen, dass nichts anderes außer diesem Verlies zu kennen scheint. Durch die Abwechslung bleibt die Geschichte immer spannend und rasant. Die Protagonisten kommen quasi nie zur Ruhe.

Weiterhin wirklich faszinierend sind die vielen Finten, die dem Leser angeboten werden. Bis weit über die Hälfte des Buches ist man im Unklaren, wer der Täter sein könnte - zu groß ist die Anzahl der möglichen Täter und zu unsicher die wenigen Indizien, die das Ermittlerteam hat.

Die obligate Lovestory, die zu erwarten war, ist typisch sehr schnell vorschreitend und führt auch umgehend ins Bett. Wer schon einmal ein anderes Buch von Karen Rose gelesen hat, wird das schon kennen. Mich stört's nicht wirklich, aber ich mag es lieber, wenn den Figuren mehr Zeit gegeben wird. Ansonsten sind unsere Hauptcharaktere auch eher stereotype starke Helden, die kaum mal was aus der Bahn wirft und die trotzdem immer den Bösewicht am Ende besiegen können. Aber was anderes habe ich nicht erwartet (und an dieser Stelle auch nicht lesen wollen).

Wirklich gut gefallen haben mir die Nebenfiguren wie Novaks Geschwister, sein Cousin und Jeremys Familienzweig. Man kann hoffen, dass einem der ein oder andere Charakter noch mal über den Weg läuft. Natürlich haben sie, im Vergleich zu Faith und Deacon, viel weniger Platz in der Geschichte, aber die Stellen und Wendungen haben  die Story bereichert.

Abschließend kann ich also sagen, dass mich dieses Buch die ganze Zeit durch fesseln und begeistern konnte. Das Miträtseln mit den Ermittlern hat Spaß gemacht und war selten so unvorhersehbar. Nachdem ich es auf wenige Verdächtige eingrenzen konnte, stand ich ganz schön lange auf dem Schlauch.

Das Cover ist in natura recht dramatisch mit diesen Stanzeffekten, aber ich mag es ehrlich gesagt nicht, wenn der Autorenname so prominent in den Vordergrund tritt. Da kann man beruhigt der Geschichte den Vortritt lassen.