Rezension

Wenig Emotion

Nichts ist gut. Ohne dich.
von Lea Coplin

Die Autorin hat das Buch in abwechselnden Kapiteln geschrieben. Es geht immer zwischen Jana und Leander hin und her. Während ich Leander noch seine Ängste und die Trauer um seinen Freund abgenommen habe, kam bei mir Jana als Person überhaupt nicht an. Sie wirkte selten wie eine 18-jährige. Entweder sie benahm sich bockig wie ein kleines Kind oder wie Mitte 20, wenn sie von Hendrik erzählt, der nicht ihr Freund, sondern nur ein "Sexpartner" ist. Man merkt recht schnell, dass beide um Tim trauern und es auch nach den vielen vergangenen Jahren nichts aufgearbeitet haben. Janas Reaktionen und Aktionen waren manchmal für mich fragwürdig. Im einen Moment will sie mit Leander nichts mehr zu tun haben und im anderen Moment schreibt sie ihm dann wieder und bittet um ein Treffen. Sie war mir als Protagonistin zu kühl und emotionslos. Ich habe überhaupt keine Verbindung zu ihr herstellen können. Die Annäherungen der beiden fand ich nicht sehr gefühlvoll, sie zeigten wenig Emotionen. 
Der Schreibstil der Autorin war gut, so dass man das Buch zügig lesen kann. Der Inhalt war für Jugendliche vielleicht noch ok, wobei es bei sensiblen Jugendlichen auch sehr runterreißen kann. Jedoch dieses Buch mit den Büchern von Colleen Hoover zu vergleichen, finde ich sehr weit hergeholt, denn da liegen Welten dazwischen. Für einen schönen Lesemittag ist das Buch ok, aber in Erinnerung wird es mir nicht bleiben!