Rezension

Wie sie Brad Pitt entführte

Wie ich Brad Pitt entführte - Michaela Grünig

Wie ich Brad Pitt entführte
von Michaela Grünig

Bewertet mit 4 Sternen

Allein der Titel in Kombination mit dem Cover lässt schon relativ tief blicken, worum es sich bei diesem Buch vom Genre her handeln wird.

Jedoch muss ich auch sagen, dass es für ein Chick-Lit-Buch auch ein wenig aus dem Rahmen fällt, da es, denke ich, auch nicht Chick-Lit-Lesern durchaus gefallen kann, da ich mich selbst eher zu diesen zähle, mir Chick-Lit oft einfach ein wenig sehr unverständlich ist, denn die Leute haben meistens irre Zeitaufwendige Jobs, bekommen wenig Geld, geben aber irre viel aus und gehen auch noch ständig auf Partys und trinken allgemein irre viel Alkohol, was für mich einfach allein schon zeitlich kaum zu bewerkstelligen klingt. Anders in diesem Buch, das in so vielem vom typischen Chick-Lit, aber auch vom typischen Krimi abweicht.

An vielen Stellen ist das Buch ein wenig verrückt, da auch einfach alle Charaktere mächtig einen an der Waffel haben, was dem Lesevergnügen, wenn man sich einmal daran gewöhnt hat, nicht wirklich schadet. Es ist zwar dadurch alles ein wenig arg verrückt, auch nicht wirklich glaubhafter, als das Zeitmanagement in typischen Chick-Lit-Büchern, aber es ist gleichzeitig auch oft einfach sehr amüsant. Dazu kommt noch, dass durch die Entführung, das gesamte Buch einen leichten Hauch von einem Krimi erhält, den man als Leser zwar nur bedingt ernst nehmen kann, schließlich weiß man ja, wo das Entführungsopfer ist und wie die Sachlage ausschaut, aber auch ein weiterer kleiner Fall, den ich sehr gut integriert finde, bringt doch durchaus noch ein wenig Spannung mit in das Buch.

Und es punkte wohl auch einfach ein wenig durch seine Charaktere, auch wenn ich da ganz ehrlich sagen muss, ich mochte einige Nebencharaktere durchaus bedeutend lieber, als die Protagonistin selbst. Vor allen Dingen Blitzi und seinen Freund Kasi mochte ich sehr gern. Die Frauen in diesem Roman waren mir meistens einfach ein bisschen zu überdreht, denn auch die Polizistin hatte ein paar Anwandlungen, die ich eher nicht so sympathisch fand. Protagonistin Vicky spielt allgemein in einer Liga, die ich nicht ganz verstehen kann, extrem naiv, seltsame Ideen, vollkommen weltfremd, etc., so dass viele ihrer Handlungen durchaus zu ihrem Charakter passten, sie mir dadurch aber irgendwie immer noch sehr gaga vorkam.

Allgemein aber ein sehr amüsantes Buch, das wirklich Spaß macht beim Lesen, wenn man einfach unterhalten werden will und keine Probleme damit hat, wenn es drunter und drüber geht und an der ein oder anderen Stelle auch mal vollkommen verrückt wird. Zudem einfach auch toll, durch diese Verknüpfung aus Chick-Lit und Krimi, die zum einen sehr gelungen ist und einfach auch mehr Handlung in das Ganze bringt.